Blick über die Bande zum Eiertütschen
Darum wird Ambühl nicht gesperrt

Davos-Captain Andres Ambühl schlug Zugs Sven Senteler dorthin, wo es einen Mann besonders schmerzt. Doch viele vergessen, dass nicht jedes Foul gleich eine Sperre braucht, schreibt BLICK-Hockey-Chef Stephan Roth.
Publiziert: 23.03.2017 um 14:38 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 11:53 Uhr
Hier schlägt Ambühl Senteler zwischen die Beine
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Wüste Szene in Zug:Hier schlägt Ambühl Senteler zwischen die Beine
Stephan Roth

Zugegeben, es war nicht die Aktion eines Gentlemans. Am Dienstag näherte sich der Davoser Topskorer Andres Ambühl zu Beginn der Verlängerung dem Zuger Sven Senteler von hinten und verpasste ihm mit dem Stock zwischen den Beinen dort einen Schlag, wo es einem Mann besonders weh tun kann.

Wird auch am Donnerstag gegen den EVZ wirbeln: Andres Ambühl (33).
Foto: KEYSTONE

Den Schiedsrichtern entging die Szene. Welche Strafe hätte es gegeben, wenn die Herren Vinnerborg und Wiegand Ambühls Vergehen gesehen hätten? Ambühl hätte gemäss Regelbuch für seinen Stockstich einen Restausschluss bekommen. Da die Aktion zwar fies, aber nicht rücksichtslos oder wirklich gesundheitsgefährdend war, wäre sie danach höchstwahrscheinlich als Spieldauer-Disziplinarstrafe und nicht als Matchstrafe eingestuft geworden.

Damit Kläger Stéphane Auger und Einzelrichter Oliver Krüger eine Sperre verhängen können, braucht es aber ein Vergehen, das eine Matchstrafe nach sich zieht. Nicht für jede unschöne Szene auf dem Eis muss gleich ein Spieler gesperrt werden. Nicht jedesmal, wenn es knallt oder ein Gegner Schmerzen hat, ist dies ein Fall für den Einzelrichter. Auch wenn das die Fans manchmal nicht verstehen können.

Umso wichtiger ist es, dass die Liga-Justiz in jenen Fällen hart durchgreift, welche die Gesundheit gefährden. Dies wurde im schon mehrfach erwähnten Fall von Servettes Daniel Vukovic, der sich im Viertelfinal zu einer gefährlichen Tätlichkeit mit dem Stock (ebenfalls gegen den bedauernswerten Senteler) hinreissen liess, bisher verpasst. Da wartet man immer noch darauf, dass das Verbandssportgericht das Urteil der Einzelrichter (drei Sperren im zweiten Anlauf) nach oben korrigiert.

Damals hätte sich Senteler schwer verletzen können. Diesmal bestand diese Gefahr wohl kaum. Und der Zug-Stürmer («ich habe Sterne gesehen») konnte nach einigen Minuten stechenden Schmerzes wieder aufs Eis und bereitete dann gar den Zuger Siegestreffer vor. So dürfte Ambühls «Eiertütschen» auch keinen weiteren Einfluss auf die Serie haben.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
9
9
20
2
HC Lugano
HC Lugano
8
6
16
3
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
9
5
16
4
Lausanne HC
Lausanne HC
9
3
15
5
SC Bern
SC Bern
9
7
15
6
SCL Tigers
SCL Tigers
9
6
14
7
EHC Kloten
EHC Kloten
9
-1
14
8
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
8
-1
13
9
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
7
4
12
10
EV Zug
EV Zug
8
0
12
11
HC Davos
HC Davos
9
-3
12
12
EHC Biel
EHC Biel
9
-6
10
13
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
9
-9
8
14
HC Ajoie
HC Ajoie
8
-20
3
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