Bern – Davos 4:1
Das Spiel - Im ersten Auswärtsspiel nach der Ära Del Curto zeigt Davos in Bern einen starken Start und ist der Führung nahe (Pfostenschuss Nygren). Wie verunsichert die Bündner derzeit aber sind, wird im Mitteldrittel klar. Nach dem unglücklichen Rückstand (Eigentor Du Bois) dauert es nur 15 Sekunden bis zum 0:2. Und sechs Minuten später versetzt Boychuk Davos bereits den nächsten Tiefschlag. Interimscoach Michel Riesen reagiert und spricht seinem Team beim Timeout Mut zu. Der HCD stabilisiert sich und kommt durch Rödin zum Anschlusstor. Für mehr reicht es aber nicht mehr. Zwei Pleite für Riesen im zweiten NL-Spiel.
Der Kalifornier - Erstes NL-Spiel für HCD-Verteidiger Lucas Bachofner (19), der in den USA geboren wurde. Sein Vater Stefan, ein grosser SCB-Fan, wanderte 1994 nach Kalifornien aus und führte dort ein Restaurant. Vor einem Jahr kehrte die Familie in die Schweiz zurück.
Die Verletzung - Beim SCB fehlt Tristan Scherwey, der an einem Infekt leidet und schon die letzten Partien angeschlagen gespielt haben soll.
Der Beste - Mark Arcobello (Bern).
Die Pflaume - Magnus Nygren (Davos). Fehler wie vor dem 0:3 liegen einfach nicht drin.
Die Tore – 24. Arcobello (Boychuk, Moser) 1:0. 25. Moser (Boychuk, Arcobello) 2:0. 31. Boychuk 3:0. 36. Rödin 3:1. 60. Arcobello (Moser) 4:1 (ins leere Tor).
Biel – ZSC Lions 4:2
Das Spiel – Serge Aubin war einer von drei Trainern, die im Sommer neu einen Job bei einem Klub der National League übernahmen. Doch im Gegensatz zu Zug mit Dan Tangnes und Lausanne mit Ville Peltonen ist bei den ZSC Lions auch Anfang Dezember noch nicht erkennbar, was der Kanadier vorhat. Klar ist nur eines: Die Art und Weise, wie die Zürcher spielen, kann nicht nach Aubins Gusto und Vorstellungen sein. Nach den beiden herben Heimpleiten gegen Davos (1:5) und Bern (1:4) sagt der 43-Jährige, der 2017 Wien zum Meistertitel führte: «Das ist inakzeptabel.» Und schob nach: «Wir müssen aufwachen.» Wer nun nach den markigen Worten und dem Sturz unter den Strich einen hellwachen und wild entschlossenen ZSC in Biel erwartete, wird überrascht. Aubins Wecker scheint nicht funktioniert zu haben. Die Lions geben das gleiche Bild ab wie in den letzten Partien. Sie verweigern die Initiative, lassen das Spiel vor sich hin plätschern. Von Dringlichkeit ist in ihrem Spiel lange nichts zu sehen. Gegen ein Top-Team wie Biel ist so nichts zu holen. Erst im Mittelabschnitt können sich die Gäste allmählich in die Partie kämpfen und kommen zu Chancen. Für den Ausgleich zum 1:1 sind bezeichnenderweise nicht etwa die enttäuschenden Stars wie Fredrik Pettersson, Denis Hollenstein oder Simon Bodenmann besorgt, sondern Notnagel Tim Ulmann. Der 31-jährige Captain der GCK Lions schiesst nach starker Vorarbeit von Mattia Hinterkircher im 97. NL-Spiel erst sein zweites Tor. Zuvor hatte er lediglich am 15. Januar 2011 in Ambri für den ZSC getroffen. Es ist ein kurzer Zürcher Zauber. Nach der zweiten Pause sind die Bieler, die sich zwischenzeitlich einlullen liessen, wieder präsent. Und wie am Vorabend der SCB profitieren sie auch vom viel zu passiven Boxplay der Lions. Mit einem Doppelschlag von Toni Rajala und Damien Brunner ziehen die Seeländer davon. Ulmanns zweites Tor lässt die Zürcher noch einmal etwas hoffen. Mehr nicht. Die Krise verschärft sich mit der dritten Pleite in Folge. Die Zürcher bleiben weiter unter dem Strich kleben.
Die Gnade – ZSC-Kanadier Maxim Noreau kommt für sein gefährliches Foul gegen Bern Rüfenacht (Slew Footing) vom Freitag ohne Sperre davon. Obwohl es sich um einen Racheakt handelte. Ob der Einzelrichter Gnade walten liess, weil der SCB seine Strafe zu drei Toren nutzte?
Der Beste – Damien Brunner (Biel). So sieht Spielfreude aus. Der Topskorer ist blendend aufgelegt, legt erst für Earl auf und trifft dann auch selbst.
Die Pflaume – Denis Hollenstein (ZSC). Der letztjährige Captain von Absteiger Kloten verzettelt sich immer wieder in Scharmützel abseits des Geschehens oder bei Unterbrüchen. Für die Offensive bringt er zu wenig Impulse.
Die Tore – 13. Earl (Brunner/Strafe angezeigt) 1:0. 38. Ulmann (Hinterkircher, Berni) 1:1. 48. Rajala (PP/Strafe angezeigt) 2:1. 49. Brunner (Kreis, Fuchs/PP) 3:1. 52. Ulmann (Hinterkircher) 3:2. 60. Rajala (Pedretti) 4:2 (ins leere Tor).
Lausanne – Tigers 4:2
Das Spiel – Lausanne macht nach drei Niederlagen in Folge mit dem Messer zwischen den Zähnen auf Wiedergutmachung. Die Tigers sind eine halbe Stunde lang überfordert, begehen in der Abwehr zahlreiche Fehler und lassen sich gar in Überzahl erwischen. Pesonens Anschlusstreffer dient dann als Initialzündung für etwas mehr Widerstand. In einem phasenweise turbulenten Spiel behalten die Waadtländer öfters die Übersicht. Lausanne korrigiert das Zwischentief mit einem Sieg, Tyler Moy steuert zwei Treffer bei. Die Emmentaler sind nur in der zweiten Spielhälfte konkurrenzfähig, einen möglichen Punktgewinn vergeben sie leichtfertig.
Das Warmup – Luca Boltshauser verletzt sich beim Einlaufen vor dem Spiel am Oberkörper. Da wurde wohl zu scharf geschossen. Für ihn spielt dann Sandro Zurkirchen. Und zwar makellos.
Der Beste – Moy (LHC).
Die Pflaume – Elo (SCL).
Tore 19. Moy (Kenins) 1:0. 21. Vermin (SH) 2:0. 32. Pesonen (Huguenin, DiDomenico) 2:1. 37. Elo (Johansson/Strafe gegen Lausanne angezeigt) 2:2. 38. Lindbohm (Frick) 3:2. 59. Moy (Kenins, Lindbohm) 4:2.
Ambri – Fribourg 2:1
Das Spiel – Ambri hat das Spiel lange im Griff. Zum einen, weil die Biancoblu vorne die Angriffe rassig vortragen. Und weil hinten Goalie Conz in Topform ist. Erst als sich bei den Leventiner die Puckverluste einschleichen, können sich die Fribourger gefährlicher in Szene setzen. Ambris Verteidiger vollbringen zwar keine Wunder, aber weil ihre Defensivarbeit so aufopfernd und solide ist, brauchen die Fribourger unzählige Anläufe für den 1:1-Ausgleich. Vor Ambris zweitem Treffer prallt Sprungers Pass ab und der Puck landet auf der Schaufel von Kubalik, der Zwerger lanciert. Die erneute Führung verleiht den Biancoblu Schwung, Fribourg hat bis auf die Schlussphase nicht mehr viel zu melden. «Zwergalik» schiessen Ambri zum vierten Sieg in Serie.
Die Diagnose – Ambris Incir fällt nach Check von SCRJ-Gähler mit Unterkiefer-Bruch aus.
Der Beste – Conz (Ambri), top!
Die Pflaume – Meunier (Fribourg), es geht zu schnell für den Oldie, der in 6 Wochen 40 wird. N.V.
Die Tore –7. Kubalik (Zwerger) 1:0. 26. Slater (Mottet) 1:1. 45. Zwerger (Kubalik) 2:1.
Genf – Rappi 1:3
Das Spiel – Geschafft! Die Lakers holen sich in Genf erstmals in dieser Saison drei Punkte auf fremdem Eis. Absolut verdient. Das Team von Jeff Tomlinson spielt mit viel Energie und Spielwitz. Gegen ein lustloses Servette allerdings, das schon die zweite Partie gegen die Lakers verliert. Jeremy Wick gelingt wohl nach einem Bock Schmucklis der zwischenzeitliche Ausgleich, für mehr reicht es dem ansonsten heimstarken Servette (Gegner unterschätzt?) aber nicht mehr. Natürlich zeigt Melvin Nyffeler im Tor eine klasse Leistung (das Schlitzohr verschiebt zudem mehrfach seinen Kasten, als es vor ihm brenzlig wird), aber den Westschweizern fehlt vor dem Tor auch die Rafinesse. Nur mit der Brechstange allein ist gegen das St. Galler Bollwerk nichts auszurichten. Die Entscheidung fällt, als McSorley Descloux vom Eis nimmt und Wellman ins leere Tor trifft.
Der Beste – Wellman (SCRJ).
Die Pflaume – Winnik (Genf).
Die Tore – 7. Wellman (Gilroy/PP) 0:1. 20. Wick 1:1. 40. Berger 1:2. 59. Wellman (Kristo, Gähler) 1:3 (ins leere Tor).