Der SCB wehrt den ersten Finalpuck der ZSC Lions ab und verkürzt dank einem 4:3-Zittersieg in der Serie auf 2:3. Dabei sorgten drei umstrittene Szenen für Diskussionen.
Das annullierte Ebbett-Tor
Im ersten ZSC-Powerplay fährt SCB-Puncher Tristan Scherwey einen Konter. Er scheitert allein vor Goalie Lukas Flüeler. Andrew Ebbett setzt nach. Der Puck kullert über die Linie. 2:0 für den SCB! Oder? Die Unparteiischen Tobias Wehrli und Andreas Koch schauen sich die Szene auf Video an. Immer wieder. Dann annullieren sie den Treffer.
Die SCB-Fans, welche die Szene noch und noch auf dem Video-Würfel gesehen haben, toben. Das Eis muss gereinigt werden. «Im Moment denke ich, dass die Schiedsrichter richtig liegen», sagt Schiri-Chef Reiber auf der Tribüne. «Sie mussten entscheiden, ob der Puck noch spielbar war. Da er nicht mehr zu sehen war, war er aus ihrer Sicht auch nicht mehr spielbar. Dazu trifft Ebbett mit seinem Stock Flüelers Schoner und nicht die Scheibe.»
Das 3:1 von Moser
Simon Moser schiesst im Mitteldrittel das 3:1 für den SCB. Wieder schauen die Refs die Szene auf dem Video an. Diesmal entscheiden sie auf Tor. Denn: Es ist ZSC-Verteidiger Kevin Klein, der seinen Goalie Flüeler umstösst. Der Kanadier bekommt allerdings einen Crosscheck von Simon Bodenmann. Aber erst nachdem er Flüeler schon entscheidend aus der Balance gebracht hat.
Der übersehene Penalty
Der ZSC drängt im Schlussdrittel auf den Ausgleich. 90 Sekunden vor Schluss rettet SCB-Stürmer Gaëtan Haas auf der Linie, in dem er den Puck mit der Hand fasst und wegwirft. Die Schiedsrichter sehen es nicht und geben deshalb den fälligen Penalty nicht.
Auf dem Video sehen sie ihren Irrtum zwar, dürfen aber nur schauen, ob der Puck die Torlinie überquert hat. Pech für die Zürcher, bei denen Verwirrung vorherrscht. «Ich kenne die Regeln nicht genau», gibt Nati-Stürmer Reto Schäppi zu. «Ich hatte den Eindruck, dass der Linesman uns gesagt hat, dass es ein automatisches Tor gibt, wenn die Scheibe in den letzten zwei Minuten mit der Hand im Torraum abgedeckt wird. Ich muss da noch aufgeklärt werden. Die Schiedsrichter sagten uns, dass sie kein Penalty mehr geben dürfen, wenn sie es erst im Video sehen. Doch wir dürfen nicht vier Tore bekommen. Da müssen wir nicht über die letzte Szene gross diskutieren.»
Schiri-Chef Brent Reiber klärt auf: «Es wäre ein Penalty für den ZSC gewesen, wenn sie es auf dem Eis gesehen hätten. Aufgrund des Videos durften sie diesen aber nicht geben.» Dass die Szene in den letzten zwei Minuten passiert sei, tue nichts zur Sache. Auf ein automatisches Tor könne nur entschieden werden, wenn eine Mannschaft bei einem Vergehen ohne Torhüter spiele.
Am Samstag geht die Serie in Zürich weiter.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 16 | 21 | 37 | |
2 | Lausanne HC | 18 | 6 | 34 | |
3 | HC Davos | 17 | 18 | 32 | |
4 | EV Zug | 17 | 17 | 29 | |
5 | EHC Biel | 18 | 2 | 28 | |
6 | SC Bern | 18 | 10 | 28 | |
7 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 18 | -5 | 26 | |
8 | EHC Kloten | 17 | -3 | 25 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 17 | -8 | 23 | |
10 | HC Lugano | 16 | -10 | 22 | |
11 | Genève-Servette HC | 15 | -1 | 21 | |
12 | SCL Tigers | 16 | -1 | 21 | |
13 | HC Fribourg-Gottéron | 18 | -10 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 17 | -36 | 9 |