Die Ferientage von Nino Niederreiter haben oft einen tierischen Unterhaltungswert. Als er im letzten Jahr mit seinen Minnesota-Teamkollegen Mathew Dumba und Marco Scandella in Mexiko dem Golfspiel frönte, lief ihm vor dem neunten Loch ein mächtiges Krokodil über den Weg. «Ich bin vor Schock fast vom Golfwagen gefallen», gestand Niederreiter damals. Vergangene Woche hatte «El Niño» schon wieder ein atemberaubendes Date! Der 24-Jährige flog mit ein paar Kollegen und seinem Vater René zum Lachsfischen nach Alaska. Während der beste Schweizer Torschütze der letzten NHL-Saison seine Angel auswarf, tauchte im Hintergrund plötzlich ein Bär auf.
Angebot ohne Lohnerhöhung
Im Gegensatz zur schockierenden Begegnung mit dem Krokodil in Cancun blieb Nino diesmal aber ganz cool. «Wir hatten ausgezeichnete Guides an unserer Seite, die sich auch mit den wilden Tieren in der Umgebung bestens auskennen. Deshalb fühlte ich mich auch in Anwesenheit von diesem imposanten Bären absolut sicher.»
Nicht ganz so sicher ist allerdings Niederreiters Zukunft in Minnesota. Der Churer war im letzten Winter mit 25 Toren und 32 Assists der viertbeste Skorer im Team der Wild. Er machte sich deshalb berechtigte Hoffnungen auf einen neuen Mehrjahresvertrag mit einer ordentlichen Lohnerhöhung.
Doch bis jetzt haben Niederreiter und sein Agent André Rufener aus Minnesota ein einziges Angebot erhalten. Dieses ist aber nur unwesentlich höher als die 3,5 Millionen Dollar, die Niederreiter im vergangenen Jahr verdient hat.
Deshalb haben Niederreiter und Rufener nun – wie es in solchen Fällen den Gepflogenheiten in Nordamerika entspricht – beim Gericht in Toronto ein Lohnschiedsverfahren beantragt. «Im Moment warten wir immer noch ab, ob vielleicht doch noch ein Angebot aus Minnesota eintrifft, das meinem Marktwert entspricht», sagt Niederreiter. «Wenn nicht, werde ich am 2. August zum Gerichtstermin nach Toronto fliegen.»