Geboren in Zug, der Vater Kanadier, die Mutter Schweizerin. Mit 18 siedelt Calvin Thürkauf ins Heimatland seines Vaters über, um dort Karriere zu machen. Der Flügelstürmer wird vom Juniorenteam der Kelowna Rockets (Western Hockey League) verpflichtet, ein Jahr später erwischt es ihn im NHL-Draft in der 7. Runde als Nummer 185, er kommt in der Organisation der Columbus Blue Jackets unter.
Im Dezember 2016 erhält er einen NHL-Vertrag auf Eintrittsstufe (720'000 Dollar Salär), wird zu Saisonbeginn aber nach Cleveland zu den Monsters in die AHL beordert, um sich dort seine Sporen abzuverdienen.
In Cleveland verdient er 67'500 Dollar im Jahr. Ein bescheidener Verdienst. Die erste Saison als Profi verläuft auch nicht ganz nach Wunsch: «Es war vor allem in der ersten Phase eine Achterbahnfahrt, danach hat sich das aber eingependelt, und ich konnte die Saison gut abschliessen.»
11 Tore und 13 Assists gelangen Thürkauf in 75 Spielen. Einer der zahlreichen Talentspäher sieht aber viel Potenzial beim Zuger: «Er bewegt sich auf den Spuren Timo Meiers, der bei San Jose voll eingeschlagen hat.»
In Cleveland lebt er erstmals alleine – Mutter hilft
Den Sprung in die NHL muss Thürkauf aber erst mal schaffen. In Cleveland lebt er zum ersten Mal allein, in Kelowna hatte er bei der Familie eines Schulkollegen seines Vaters Unterschlupf gefunden. «Meine Eltern haben mich in Cleveland einige Male besucht, die Mutter hat mir bei der Organisation des Haushalts geholfen.»
Auf die Frage, warum er nicht mit Teamkollegen zusammen in einer WG hause, weiss er eine pragmatische Antwort: «Ich habe es gerne ordentlich.»
Das nächste Ziel ist die Weltmeisterschaft in Kopenhagen. «Es ist eine Ehre, für die Schweiz zu spielen. Nach der durchwachsenen Saison habe ich eigentlich kein Aufgebot erwartet, aber nun ist es an mir, das Aufgebot zu rechtfertigen.»