Am 10. Februar greifen die Schweizer Eishockey-Girls ins Olympia-Geschehen ein. Mission: «Teil zwei des Bronze-Märchens von 2014». Zum Auftakt wartet Südkorea … oder doch nicht?
Tanzt das Olympische Komitee nach der Pfeife des Gastgeberlandes, spielt die Schweiz gegen ein gemischtes Nord-/Südkorea-Team – so wollen es die beiden Nationen.
Ein symbolischer Vereinigungsakt im Sinne aller Beteiligten? Nein. «Wir sind nicht dafür, weil es nicht fair ist und den Wettbewerb verzerrt», sagt Janos Kick – Medienverantwortlicher des Schweizer Eishockeyverbands – auf BLICK-Anfrage. Die Idee sei zwar aus weltpolitischer Sicht gut, so aber nicht umsetzbar.
Denn: Laut südkoreanischen Offiziellen sollen 35 Spielerinnen auf der «Korea-Bank» Platz nehmen. Zehn mehr als im Reglement erlaubt. Eine Extrawurst, die dem Schweizer Verband nicht schmeckt. Zumal er aus den Medien vom Vorhaben erfahren musste.
«Wenn sich zwei Nationen zusammentun und sich damit einen Vorteil verschaffen, ist dies nicht im Sinne des Sports», so Kick. Zudem wisse das Schweizer Team nicht, welche nordkoreanischen Spielerinnen überhaupt nominiert werden könnten.
Keine sportlich wertvollen, meint die verärgerte Südkorea-Trainerin Sarah Murray. «Ich hoffe mich zwingt keiner, Nordkoreanerinnen spielen zu lassen. Ich will, dass die Besten spielen», sagt die ehemalige Lugano- und ZSC-Spielerin der koreanischen Nachrichtenagentur «Yonhap».
Auch sie erfährt erst via Presse vom – für ihr Team nicht bedeutungslosen –Vorhaben.
Klarheit bezüglich der Zusammensetzung des koreanischen Teams soll am Samstag herrschen. Dann trifft sich IOC-Präsident Thomas Bach in Lausanne mit den Delegationen. Sei er sportlicher oder politischer Natur: Wirbel ist garantiert.