In diesem Kampf gibt es keinen Sieger. Im November 2016 ist es, da bricht Eduard Gutknecht (35) zusammen. Kurz zuvor hat der deutsche Ex-Europameister im Super-Mittelgewichts-Fight gegen den Briten George Groves schwere Treffer kassiert und nach Punkten verloren.
Noch in der Nacht wird er in einem Londoner Spital wegen einer Gehirnschwellung notoperiert, mehrere Wochen liegt er danach im Koma. Laut seiner Familie ist Gutknechts rechte Hirnhälfte fast komplett beschädigt. «Wir müssen froh sein, dass er lebt», sagt seine Ehefrau Julia dem Onlineportal «boxenplus.de».
«Eduard wird wohl nie mehr ein selbstbestimmtes Leben führen können», so Thomas Pütz, Präsident des Bundes Deutscher Berufsboxer zur Agentur DPA.
«Zur Zeit kann er sich manchmal durch Kopfnicken verständigen», sagt Julia Gutknecht über ihren Mann, der noch immer in einer Reha-Klinik liegt. Seine drei, sieben und acht Jahre alten Kinder besuchen ihren Vater regelmässig.
Die Familie sammelt Spenden. Denn auch finanziell geraten die Gutknechts an den Anschlag. «Was ich verkaufen konnte, habe ich verkauft», so Julia Gutknecht.
Auch Gutknechts Gegner George Groves (29) verfolgt die furchtbaren Geschichte. «Das ist für mich der Horror», sagt er sechs Monate nach dem verhängnisvollen Fight der «BBC». «Das wird mich und auch meine Frau immer quälen.»
Für Groves geht das Leben allerdings weiter: Am 27. Mai tritt er in Sheffield gegen den Russen Fedor Tschudinow erstmals wieder in den Ring. Es geht um die WBA-Super-WM im Supermittelgewicht. «Auch wenn ich wieder kämpfe, quält mich der Gedanke an die Situation nach wie vor.» (eg)