«Das wünsche ich meinem ärgsten Feind nicht»
Tyson Furys irre Suff-Beichte

Schwergewichtsboxer Tyson Fury soff nach seinem WM-Coup oft tagelang durch. Ein mal überquerte er dabei im Delirium sogar den Atlantik.
Publiziert: 05.10.2018 um 08:09 Uhr
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Aktualisiert: 22.12.2018 um 12:55 Uhr
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Jetzt ist Fury auf dem aufsteigenden Ast – Anfang Dezember misst er sich im Ring mit Deontay Wilder (l.).
Foto: AFP
Emanuel Gisi

Deontay Wilder (32) kommt gar nicht zu Wort. Der amerikanische WBC-Weltmeister im Schwergewicht steht in London auf der Bühne und soll sich mit dem Briten Tyson Fury (30) ein Wortgefecht liefern. Ein bisschen pöbeln und anfeinden, um das Duell Anfang Dezember in Los Angeles schon mal so richtig anzuheizen.

Doch Fury lässt ihm keine Chance, fährt ihm über den Mund, ist lustig. «Er ist eine Zi­trone, und ich werde ihn schön hart auspressen», sagt der Brite und lacht.

Wer Fury da zuschaut und zusieht, merkt sofort: Da ist einer in seinem Element. Doch das war nicht immer so. Nach seinem WM-Überraschungscoup gegen Wladimir Klitschko stürzte der Brite ab.

Völlig ausser Kontrolle, nur das Trinken half

Alkohol, Drogen, Depressionen. 177 Kilo schwer war er irgendwann. «Und so fett, dass ich keine 100 Meter rennen konnte», erklärt er in einem US-Radio­interview.

Die Depressionen hätten ihn völlig kaputtgemacht. «Ich hatte alles, aber es hat mir nichts bedeutet.» Der Alkohol habe sein Übriges dazu getan. Ich weiss nicht warum, aber ich war völlig ausser Kontrolle. Das Einzige, was mir half, war mich zu betrinken. Das hat nur noch zu Problemen und Problemen und noch mehr Problemen geführt.»

Er sei manchmal drei Tage am Stück um die Häuser gezogen. Und habe mindestens einmal auf einer Suff-Tour den Atlantik überquert. «Ich bin zu Hause in Morecambe aus dem Haus, um in den Laden zu gehen», erzählt er. «Und drei Tage später in New York aufgewacht.»

Was er durchgemacht habe, «das wünsche ich meinem ärgsten Feind nicht». Und auch seiner Frau nicht mehr. «Für sie war es richtig schlimm.»

Die Phase habe er aber nun hinter sich. Und das soll auch so bleiben. «Nun möchte ich über das Thema reden, um darauf aufmerksam zu machen. Das tun wir nämlich viel zu wenig.»

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