«Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden», postuliert der britische Physiker Arthur C. Clarke schon 1973. Das vielzitierte Bonmot vereint zwei Dinge, die uns Menschen faszinieren: «Verzaubert» zu werden um schliesslich dank Neugierde und Forschergeist herauszufinden, was solchem Zauber zugrunde liegt. Nach diesem Prinzip funktioniert das bekannte und beliebte Technorama in Winterthur, welches chemische, mechanische und physikalische Vorgänge in spektakulärer Weise erlebbar und fassbar macht.
Nur muss man dafür mit der Klasse nach Winterthur reisen. Nina Madjdpour (40), Lehrperson für Begabtenförderung, bringt stattdessen mit ihrem Team die Technorama-Philosophie ins Primarschulhaus nach Neftenbach (ZH). «Neftorama» heisst die halbjährlich wechselnde Experimentier-Kammer, in welcher alle – nicht nur hochbegabte – Schüler einzeln oder in Gruppen an verschiedenen Forschungsstationen Experimente und physikalische Prozesse erleben und selber Diverses entwickeln können. Die grosse Auswahl berücksichtigt unterschiedliche Begabungen und fördert alle heutzutage im Lehrplan als «4K» bezeichneten Kompetenzen: Kritisches Denken, Kreativität, Kommunikation, Kooperation.
So stellen Schüler im Themenbereich «Elektrizität» Stromkreise oder Batterien her, verstehen Leitfähigkeiten, Parallelschaltungen und Schalter oder erfinden eine Alarmanlage. Wird das «Neftorama» umgebaut, steht vielleicht «Denken durch Bauen» auf dem Lehrplan – konkret: Programmieren, Katapulte und Kurbelapparate bauen, Klangmaschinen erfinden und vieles mehr. Die Lernlandschaft kann aber auch Sprach-Experimentierraum – Slam-Poetry, Typographie-Animation, Bleisatz-Druck, Kryptographie etc… – oder Schachstrategie-Werkstatt werden – und so den kritischen Geist der Lernenden fördern. Denn in hochtechnologisierten Zeiten, sagt Madjdpour, sei es als Erwachsener essentiell, technologische Versprechen nicht nur als Magie zu bestaunen, sondern auch entzaubern zu können.
Educreators - Zukunft gestalten ist eine Initiative unterstützt von: Educreators Foundation, Gebert Rüf Stiftung, Jacobs Foundation, Mercator Stiftung Schweiz, Beisheim Stiftung und Movetia.
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