Vier Schüler teilweise schwer verletzt
Fehraltorf bangt um die Zeusli-Buben

Vier Buben wurden bei einer Explosion in einer ehemaligen Zündholzfabrik schwer verletzt. «Es sind noch nicht alle über den Berg», sagt ein Verwandter.
Publiziert: 22.05.2017 um 08:35 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 04:35 Uhr
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In dieser über 100 Jahre alten Scheune passierte der Unfall.
Foto: Cyrill Pinto
Romina Lenzlinger

Am Tatort, einer alten Zündholzfabrik am Rande von Fehraltorf ZH, deutete gestern nichts auf die Tragödie vom vergangenen Freitag hin. Einzig fünf
schmale blauweisse Absperrkleber an dem Schuppen lassen erahnen, dass sich im Innern der Scheune ein Drama abgespielt hat. Gegen 16.30 Uhr kam es zu einer Explosion, bei der sich vier Buben im Alter von elf und zwölf Jahren teilweise schwer verletzten. Wie es dazu kam, weiss man noch nicht. Die Polizei ermittelt.

Augenzeugen sprechen von einem lauten Knall, von Geschrei und blutüberströmten Kindern. Fest steht: Die Verunfallten sind vier Primarschüler. Die Freunde gehen alle in dieselbe Schule, jetzt liegen sie im Spital.

Sie sind traumatisiert, zwei kämpfen um ihr Leben. «Wir wissen nicht, ob alle das Drama überleben. Es sind noch lange nicht alle über den Berg», sagt der Verwandte eines Buben zu BLICK. «Die Kinder sind traumatisiert und kaum ansprechbar, weil sie so schlimme Bilder gesehen haben.»

«Ich bringe die Bilder vom Freitag nicht aus dem Kopf»

Mit den Bildern der blutüberströmten Kinder kämpft auch Retter Armin S.* Der Mann wohnt in der Nähe der Zündholzfabrik. Zu ihm schleppten sich die Buben nach der Explosion. Als BLICK Armin S. trifft, steht er bei seinem Gartenteich und starrt teilnahmslos aufs Wasser. «Ich bringe die schlimmen Bilder vom Freitag nicht aus dem Kopf. Es ist ein Albtraum», sagt er.

Der Mann wohnt knapp 100 Meter vom Tatort entfernt. Der Weg führt erst über eine Brücke, die mit Absperrbalken versehen ist, und dann einen langen Kiesweg hinauf zum Nobelquartier von Fehraltorf. Die Buben hätten auch einen kürzeren Weg zu einem Haus in der Nähe wählen können. Taten sie zum Glück nicht. «Wir waren nicht daheim. Dass die Schüler den langen Weg hoch ins Quartier wählten, hat ihnen wohl das Leben gerettet», sagt die Bewohnerin zu BLICK.

*Name der Redaktion bekannt

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