2012 gab es in der Stadt Zürich 833 Velounfälle, 2016 stieg die Zahl auf über 1100. Dies geht aus den kürzlich publizierten Zahlen der Verkehrsunfallstatistik hervor. Diesen Trend wollen Stefan Urech und Stephan Iten von der SVP stoppen. Sie fordern mehr Fahrradkontrollen. Dafür sollen Autofahrer seltener kontrolliert werden. Denn während diese minutiös überprüft würden, können sich Velofahrer beinahe alles erlauben.
Unaufmerksame Velofahrer
So argumentieren Urech und Iten: «Stadtzürcher Velofahrer, die bei Rot an einer Ampel halten und auf Grün warten, werden allmählich zu einer Minderheit. Fahrradfahrer mit nebengeräuschisolierenden Kopfhörern und ohne Licht, die den Fussgängern und Autofahrern rücksichtslos den Weg abschneiden und Vortrittsregelungen grosszügig ignorieren, sind zu einer Alltagserscheinung auf den Strassen geworden.» Das gemeinsam unterzeichnete Postulat soll der Stadtrat nun prüfen.
Verlogener Vorschlag
Die totale Zahl der Kontrollen soll sich nicht erhöhen, versichert Urech auf Anfrage von Radio Energy. «Autofahrer sollen weniger und dafür Velofahrer mehr kontrolliert werden», erklärt der SVP-Politiker. Rein zum Schutz der Fahrradfahrer, um die Zahl der Unfälle zu senken, sagt Urech.
Dave Durner von ProVelo hält nichts von diesem Vorschlag. Das Sicherheits-Argument überzeugt ihn nicht. «Sonst ist man immer dagegen, wenn es um den Schutz der Velofahrer geht. Da heisst es dann immer, die würden sich sowieso nicht an die Regeln halten und das koste zu viel», erklärt Durner. Die ganze Aktion hält er für verlogen. (jmh)