Ein Roma-Clan nutzte die Güte eines Zürcher Pfarrers schamlos aus und erpresste ihn dann mit Sex-Schnappschüssen. Zwei der Täter, beide Slowaken, standen seit letzter Woche deswegen vor dem Bezirksgericht Andelfingen.
Albin F.* (43) und Severin J.* (30) hatten den schwulen Katholiken im Pensionsalter, der in einer Gemeinde im Bezirk Andelfingen ZH lebt, über Monate hinweg finanziell ausgenommen. Wie hoch der ergaunerte Betrag tatsächlich ist, lässt sich kaum eruieren. Laut Anklageschrift könne sich der finanzielle Schaden aber auf bis zu 100'000 Franken belaufen.
Angebliches Bild-Material zeigt Täter und Opfer beim Sex
Um an sein Geld zu kommen, appellierten Albin F. und Severin J. an seine christliche Nächstenliebe. Sie gaukelten dem Pfarrer vor, mittellos zu sein und dringend Geld zu benötigen. Sie versprachen, ihm das Geld zurückzuzahlen, sobald sie Arbeit hätten. Bekommen hat der Pfarrer bis heute keinen Rappen.
Stattdessen wurden die Forderungen der Männer immer unverschämter. Angebliches Bild-Material aus einer sexuellen Beziehung zwischen dem Pfarrer und Severin J. nutzten die Gauner als Druckmittel. Erst als der Lebenspartner des Pfarrers die Reissleine zog und die Polizei einschaltete, hörten die Erpressungen auf, die beiden Roma kamen in U-Haft!
572 Tagen sassen Albin F. (43) und Severin J. hinter Gittern
Heute Montag kassierten sie je sechs Jahre Landesverweis und teilbedingte Haftstrafen. Albin F. wurde wegen gewerbsmässigen Betrugs, versuchter gewerbsmässiger Erpressung und anderer Delikte zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Die Hälfte der Haftstrafe wurde jedoch zugunsten einer dreijährigen Bewährungsfrist aufgeschoben. Die andere Hälfte hat F. mit 572 Tagen in U- und Sicherheitshaft bereits abgesessen.
Solange wie F. sass auch J. in U- und Sicherheitshaft, weshalb auch seine Haftstrafe als abgegolten gilt. Severin J. wurde wegen gewerbsmässigen Betrugs und versuchter gewerbsmässiger Erpressung lediglich zu zweieinhalb Jahren Knast verurteilt. Die Hälfte der Strafe wurde auch bei F. zugunsten einer dreijährigen Bewährung ausgesetzt. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.
* Namen geändert