Der Schüler sei durch «unpassendes und gewaltbereites Benehmen» aufgefallen, heisst es in einer gemeinsamen Mitteilung von Stadtschulrat und Stadtrat. Er habe sich aggressiv gegenüber Mitschülern und Lehrern verhalten. Die Unsicherheit und Angst unter Schülern und Lehrpersonen habe deshalb «massiv zugenommen«.
Zu einem Elterngespräch Ende Januar in den Räumen des Schulamtes wurden gar zwei Polizisten aufgeboten. Laut den Behörden handelte es sich um eine Vorsichtsmassnahme, weil sich die Situation nicht habe einschätzen lassen. Das Gespräch verlief jedoch «ruhig und konstruktiv».
Arealverbot in seiner Schule
Um wieder Ruhe und Frieden ins Schulhaus zu bringen, sei der betroffene Schüler unmittelbar nach dem Elterngespräch vom Unterricht suspendiert worden und habe ein Arealverbot erhalten. Die Massnahmen wurden bis nach den Sportferien verlängert und gelten nach wie vor.
Nach weiteren Gesprächen mit Behörden und der Kriseninterventionsgruppe des Kantons wurden dem Schüler verschiedene Auflagen gemacht. So muss er sich von Fachpersonen befragen und untersuchen lassen, er muss sich regelmässig auf dem Schulamt melden und erhält dort von den Lehrpersonen zusammengestellte Hausaufgaben, die er nach Erledigung retournieren muss.
Er hat ein Recht auf Unterricht
Bisher habe sich der Schüler an diese Auflagen gehalten, heisst es in der Mitteilung. Für die Präsidentin des Stadtschulrates ist dies allerdings keine dauerhafte Lösung. Der Schüler sei noch schulpflichtig, habe ein Recht auf Bildung und dürfe von Gesetzes wegen nicht auf Dauer vom Unterricht ferngehalten werden.
Es würden nun verschiedene Schritte und Massnahmen geprüft, um den Schüler nach einem Timeout wieder in eine Regelschule zu integrieren. Ins gleiche Schulhaus zurückkehren werde er aber sich nicht.
SVP wettert: «Schwerwiegende Sicherheitsprobleme»
Der Fall des renitenten Schülers hatte auch politisch Wellen geworfen. SVP-Politiker sprachen von «unhaltbaren Zuständen» und «schwerwiegenden Sicherheitsproblemen» an den städtischen Schulen.
Stadtrat und Schulrat weisen solche Vorwürfe zurück. Beim betroffenen Schüler handle sich um einen Einzelfall. Eine Häufung von Gewalt gebe es an den Schaffhauser Schulen nicht. (SDA)