Er prallte aus 6 Metern auf den Hinterkopf
David Heron (36) stürzte an der Street Parade ins Koma

Der Nordire David Heron (36) feierte vor vier Wochen an der Street Parade in Zürich. Dabei stürzte er sechs Meter in die Tiefe, kam dabei fast ums Leben.
Publiziert: 04.09.2018 um 19:59 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:57 Uhr
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David Heron (36) stürzte an der Street Parade aus sechs Metern Höhe auf den Hinterkopf. Dabei erlitt er ein schweres Hirntrauma und mehrere Brüche an Kopf, Wirbelsäule und Rippen.
Jan Krumnacker

Eigentlich wollte David Heron (36) an der Street Parade nur ein wenig feiern und eine gute Zeit haben. Doch der Besuch der Zürcher Riesenparty vor vier Wochen endet für den Nordiren beinahe mit dem Tod. Am frühen Abend stürzt er rückwärts von der Quai-Brücke sechs Meter in die Tiefe, prallt mit dem Hinterkopf auf den Asphalt.

Mit fatalen Folgen: Ein Hirntrauma, eine punktierte Lunge sowie mehrere Brüche an Schädel, Wirbelsäule und Rippen. Er kommt auf die Intensivstation des Universitätsspitals Zürich, wird dort in ein künstliches Koma versetzt.

«Plötzlich öffnete er seine Augen»

Seine Familie erfährt erst einige Tage später vom schweren Sturz des Elektrikers. «Er arbeitete seit einigen Monaten in der Region Solothurn», sagt sein Bruder Mark Heron zu BLICK. «Da hört man nicht jeden Tag voneinander.» Erst als Davids Chef ihn am Dienstag nach dem Vorfall kontaktiert, habe er gewusst, was seinem Bruder zugestossen war.

«Direkt am nächsten Tag machte ich mich mit unserer Mutter auf den Weg in die Schweiz, um ihn zu besuchen», erinnert sich sein Bruder. Als sie ankamen, habe David noch im Koma gelegen. «Aber dann öffnete er plötzlich seine Augen. Das hat uns viel Mut gemacht.» Mittlerweile ist er ausser Lebensgefahr und konnte für die Reha ins Spital Solothurn verlegt werden.

Zu Hause hat er die beste Chance auf Genesung

Mark Heron lobt die medizinische Betreuung, die sein Bruder in der Schweiz erhält. «Die Leute machen einen grossartigen Job! David macht jeden Tag Fortschritte und kann sogar schon wieder ein paar Schritte gehen.» Aber die schweren Hirnverletzungen seien noch nicht verheilt. «Er kann sich an vieles nicht mehr erinnern und ist oft verwirrt, wenn wir miteinander sprechen.»

Nun will ihn seine Familie nach Hause holen. «Die Ärzte haben uns erklärt, dass er sich an einem vertrauten Ort, an dem seine eigene Sprache gesprochen wird, viel besser von seinen Hirnverletzungen erholen könne.»

30'000 Franken für Heimflug

Wegen der Schwere seiner Verletzungen geht das aber nur unter ärztlicher Aufsicht – in einem speziell ausgerüsteten Flugzeug. Dafür haben sie im Internet mittlerweile eine Crowdfunding-Seite gestartet, um Spendengelder zu generieren. Denn so ein aufwendiger Transport ist teuer. «Dieser Flug kostet rund 30'000 Franken», erklärt Mark Heron. «So viel Geld haben wir nicht einfach so auf der Seite.»

Mark Heron ist aber zuversichtlich, dass sie das nötige Geld zusammenbekommen. Denn beinahe die Hälfte der Summe haben sie in den letzten vier Tagen bereits sammeln können. Ob sich sein Bruder schlussendlich vollständig erholen wird, steht aber noch in den Sternen. «Die Ärzte sagten uns, dass solche Prognosen bei Hirnverletzungen unmöglich sind.» Alle, Freunde und Familie, hoffen nun, dass er wieder ganz der Alte werden wird.

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