Dank der Rauchpause können sich diese zwei Polen jetzt Lebensretter nennen: Tomek Sawicki (26) und Piotr Chodukiwiecz (24). Zwei Polen, die für den Weihnachtszirkus Conelli als Requisiteure arbeiten.
Gestern Abend, gegen 18:30 Uhr, werden die beiden zu Helden. Die Männer stehen beim Bauschänzli an der Limmat, beim Zirkuszelt, machen Rauchpause. Plötzlich hören sie ein Platschen. Ihnen ist sofort klar: Ein Mensch muss ins Wasser gefallen sein.
Limmat acht Grad kalt
Die Männer stürmen zum Bootssteg. Sie sehen eine Frau – mit dem Kopf nach unten treibt sie bewusstlos im Wasser. «Es sah aus, als wäre sie schon tot. Wir waren geschockt», sagt Piotr Chodukiwiecz. Die Männer zögern keine Sekunde, fischen die Frau aus dem acht Grad kalten Wasser.
«Sie atmete zum Glück, war aber noch bewusstlos», erzählt Tomek Sawicki. Er zieht sein Zirkusjacket aus, wickelt es um die völlig unterkühlte Frau. Sein Kollege spricht mit der Frau, in der Hoffnung sie aus der Bewusstlosigkeit zu holen.
«Leicht unterkühlt»
In der Zwischenzeit wählt eine weitere Angestellte den Notruf. Dank des couragierten Einsatzes der beiden Requisiteure überlebt die Rentnerin (85). Sie erleidet lediglich ein leichte Unterkühlung. Laut Polizei ist noch unklar, was genau passiert ist. Ein Drittverschulden könne aber ausgeschlossen werden.
«Kaum auszudenken, was hätte passieren können, hätten wir nicht genau zu diesem Zeitpunkt unsere Rauchpause gemacht. Ein sehr glücklicher Zufall», so Sawicki. Als Helden sehen sich die Zwei aber nicht. «Da hätte doch jeder geholfen.»