Zu teuer, zu wenig Urlaub nach der Geburt
Gaga-Studie setzt Schweiz auf letzten Platz für Familien

Wer hierzulande eine Familie gründen will, ist schlecht beraten. Denn laut einer britischen Studie landet die Schweiz europaweit auf dem letzten Platz.
Publiziert: 25.04.2018 um 18:28 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 12:51 Uhr
Foto: Getty Images
Johannes Hillig

Heiraten, Kinder kriegen, sesshaft werden: Tausende Schweizer Paare wagen jedes Jahr diesen Schritt und gründen eine Familie. Und das, obwohl die Schweiz das familienunfreundlichste Land Europas sein soll. Das behauptet zumindest der «We Are Family Index» einer britischen Studie. Auftraggeber: Küchendesigner und Verkäufer «Wren Kitchens».

Für die Studie wurden zum Beispiel Lebenshaltungskosten, Immobilienpreise und Kosten für die Kinderbetreuung verglichen und die Daten ausgewertet. Und, oh Wunder: Es ist teuer in der reichen Schweiz. In allen drei Punkten landet sie auf den hinteren Plätzen. Ganz vorne tummeln sich die Ostblock-Staaten: Polen, Slowenien und Tschechien! An der Spitze thront übrigens unangefochten Griechenland – trotz schwerer Finanzkrise.

Schweiz hat Nachholbedarf

Top Ten der familienfreundlichsten Länder.
Foto: zVg

Hier geniessen Eltern den längsten bezahlten Mutterschaftsurlaub (43 Wochen) europaweit. Gerade in diesem Punkt schwächelt die Schweiz tatsächlich, findet Frank Eichelkraut von der St. Galler Beratungsstelle für Familien gegenüber BLICK: «Die Schweiz hat beim Mutterschafts- und Vaterschaftsurlaub im europäischen Vergleich Nachholbedarf.»

Mütter haben in der Schweiz Anspruch auf 14 Wochen bezahlten Urlaub. Ganz im Gegensatz zum Vater: Hier gibt es keine gesetzliche Regelung. Meistens gibts vom Arbeitgeber ein oder zwei Tage. Zu wenig, sagt Eichelkraut: «Besonders beim ersten Kind stellt sich das komplette Leben um. Hier brauchen die Eltern Zeit, um sich darauf einzustellen.» Eine längere Zeit zu Hause sei daher sinnvoll.

Wünscht sich mehr Mutterschafts- und Vaterschaftsurlaub für Eltern: Frank Eichelkraut von der St. Galler Beratungsstelle für Familien.
Foto: zVg

Vorne beim Glücksbericht

Trotzdem dürften sich junge Menschen von der Studie nicht abschrecken lassen. «Studien sind immer so viel wert wie ihre Auftraggeber. Und wenn dahinter ein britischer Küchenhersteller steckt, finde ich das fragwürdig», so der Familienberater. Ausserdem passe dieses Ergebnis nicht mit dem diesjährigem Glücksbericht zusammen.

Zur Erinnerung: Im diesjährigen Glücksbericht der Uno landete die Schweiz auf Platz 5. Für den «World Happiness Report» wurden in 156 Ländern Faktoren wie Wohlstand, Lebenserwartung, Korruption und Freiheit untersucht. 

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