Die Insel im Indischen Ozean hat sich schon sehr früh in der Erdgeschichte vom afrikanischen Festland getrennt, so dass sich hier eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt entwickelt hat. Von den rund 250 Vogelarten, die auf der Insel beheimatet sind, kommen etwa 46 Prozent dort endemisch vor, sie leben also ausschliesslich auf Madagaskar.
Der rund 50 Zentimeter grosse Mähnen- oder Schopfibis hat einen kastanienbraunen Rücken und weisse Flügel. Augenpartie und Beine sind rot, der lange Schnabel ist gelblichgrün gefärbt. Auf dem Kopf trägt der Vogel lange blau-metallic glänzende Federn, die er zu einer Haube aufstellen kann. Männliche und weibliche Tiere sehen gleich aus.
Im Zoo Zürich leben die Vögel seit 2002. Zwei Jahre später gelang es hier weltweit erstmalig einem Paar, ein Küken selbst erfolgreich aufzuziehen. Alle anderen in Zoos geborenen Jungvögel waren bis dahin Handaufzuchten. Aus diesem 2004 geborenen Männchen wurde ein äusserst erfolgreicher Vater. Er brütete mit seiner Partnerin zwischen 2006 und 2016 insgesamt 29 Junge aus, 27 davon wurden flügge.
Heute können in der Masoala-Halle neun Mähnenibisse entdeckt werden. Sie stochern mit ihrem langen Schnabel im Waldboden nach Nahrung. Werden sie gestört, fliegen sie auf den nächsten Baum. Dies geschieht ziemlich geräuschvoll, wie Zoo-Kurator Robert Zingg am Mittwoch erklärte. Auch ihre grossen Nester bauen die Vögel in luftiger Höhe in starken Astgabeln.
Nicht nur die Tier- sondern auch die Pflanzenwelt von Madagaskar ist einmalig. Unter anderem gedeihen dort mehr als tausend verschiedene Orchideen-Arten, 90 Prozent kommen ausschliesslich auf dieser Insel vor, viele davon gelten als sehr gefährdet. Ein besonders schönes aber auch spezielles Exemplar blüht zurzeit in der Masoala-Halle: der Stern von Madagaskar.
Die Pflanze, die auf Bäumen und gelegentlich auf Felsen wächst, bildet schlichte, sternförmige Blüten mit rund zwölf Zentimeter Durchmesser, die nachts einen süsslichen Duft verströmen. Das Besondere aber ist ein bis zu 40 Zentimeter langer Sporn, dessen unterer Teil mit süssem Nektar gefüllt ist.
Charles Darwin untersuchte die Pflanze und kam zum Schluss, dass es für die Bestäubung einen grösseren Nachtfalter geben müsse, der mit seinem Rüssel in die Blüte und den Sporn eindringen könne. 1862 veröffentlichte der Forscher seine Überlegungen. 1903 wurde dann schliesslich der betreffende Nachtfalter mit seinem mehr als 22 Zentimeter langen Rüssel entdeckt. Erst 1997 gelang es, den Bestäubungsvorgang zu fotografieren.