Führten Josef G. (62) und Lukas M. (26) Sprengungen durch?
Ganz Uri bangt um die zwei Verschütteten

Nach einem Felsabbruch im Kanton Uri bei Unterschächen haben die Behörden die Suche nach zwei vermissten Wegbauern am Mittwochmorgen wieder aufgenommen. Sie wurden beim «gesprengten Weg» verschüttet.
Publiziert: 11.10.2017 um 07:08 Uhr
|
Aktualisiert: 08.10.2018 um 21:44 Uhr
1/7
J. G. (62) gilt immer noch als vermisst.
Foto: ZVG
Anian Heierli

2000 Kubikmeter Fels stürzten gestern im Gebiet Ruosalp UR ab. Das Gestein verschüttete die Einheimischen Josef G.* (62) und Lukas M.* (26). Die Beiden werden noch immer vermisst. Die Rettung gestaltet sich als schwierig. «Aufgrund der instabilen Lage des Felsens an der Unfallstelle musste die Suche am Dienstagabend eingestellt werden», heisst es seitens der Kantonspolizei Uri. Wegen des hohen Risikos sei die Suche nach den Vermissten aktuell nicht vertretbar. 

Man will die Retter keinem Risiko aussetzen

Spezialisten säubern seit heute Morgen das Gebiet oberhalb der Abbruchstelle. Die Arbeiter hängen am Seil im Felsen. Sie lösen mit Pickeln und Brecheisen alles Gestein, das abzubrechen droht. Mit lautem Getöse donnern die Brocken ins Tal. Ihre Kollegen beobachten das Geschehen genau. Die Gefahr ist gross: «Die Arbeiten werden gemäss der aktuellen Beurteilung rund eine Woche dauern, weil sehr viel loses Felsmaterial in der Abbruchstelle vorhanden ist», sagt Reto Pfister, Kommandant der Kantonspolizei Uri. Sobald es vertretbar ist, wird die Suche fortgesetzt. Doch man will die Rettungskräfte keinem Risiko aussetzen.

Alois A.* stand wenige Meter neben seinen Freunden

Josef G. und Lukas M. waren vor dem Unglück mit dem Ausbau des Alpwegs beschäftigt. Ihr Vorgesetzte Alois A.* (63) stand wenige Meter neben ihnen, als es zum Abbruch kam. Er wurde von den Felsbrocken gestreift, konnte sich selber befreien und die Rettungskräfte alarmieren. Anschliessen wurde er mit der Rega ins Spital geflogen. «Der Verletzt befindet sich nicht in Lebensgefahr», sagt Kommandant Pfister. Und: «Er war sogar ansprechbar, befindet sich aber unter Schock.»

Gestern gab es Sprengarbeiten im Gebiet

Die Polizei betreut die Angehörigen der Vermissten sowie den Verletzten. Noch ist unklar, weshalb der Felsen oberhalb des Alpwegs abgebrochen ist. Die Kantonspolizei Uri hat Ermittlungen aufgenommen. Bekannt ist, dass am Dienstag im Bereich der Unfallstelle Spreng- und Bohrarbeiten durchgeführt wurden.

Im Einsatz standen die Feuerwehr Altdorf UR, Unterschächen UR, die Alpine Rettung Schweiz sowie die Kantonspolizei Uri. Zudem beobachten Geologen das Gefahrengebiet. 

*Namen der Redaktion bekannt

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?