Die Deutsche wurde trotzdem eingebürgert
Rechtsradikale Corona-Demonstrantin posiert mit Kalaschnikow

Eine gebürtige Deutsche mischt die Schweizer Neonazi-Szene auf. An Corona-Demos und Treffen von rechtsradikalen Gruppierungen ist sie immer wieder anzutreffen. Und wurde im Kanton Luzern trotzdem eingebürgert.
Publiziert: 16.12.2021 um 11:19 Uhr
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Aktualisiert: 16.12.2021 um 12:13 Uhr
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Die 32-Jährige posiert auf Instagram mit Schusswaffen.
Foto: Instagram

Sie posiert mit Schusswaffen auf Instagram, droht Medienschaffenden und läuft auf Corona-Demonstrationen am rechten Rand mit: Der «Tages-Anzeiger» berichtet von einer Luzernerin (32), die in der Schweizer Skeptikerbewegung eine zentrale Rolle innehaben soll.

Die gebürtige Deutsche habe man an unzähligen Demonstrationen angetroffen, teilweise begleitet von Mitgliedern der beiden Schweizer Neonazi-Gruppierungen Eisern Luzern und der Jungen Tat. Laut dem Bericht soll sie auch Fotos von Gegendemonstrantinnen und Journalisten auf soziale Netzwerke gestellt haben, mit der Bitte, diese zu «isolieren».

Aktive Teilnehmerin an Neonazi-Treffen

Generell sei die Frau sehr aktiv in den sozialen Medien. Dort beleidigt sie den Bundesrat, postet Bildern von Hunden mit Hakenkreuzen und veröffentlicht Sprüche wie «Wahre Bräune kommt von innen». Auch Bilder mit Waffen, beispielsweise einer Kalaschnikow, sind zu finden.

Zudem soll sie einen Telegram-Kanal mit beinahe 4500 Abonnenten betreiben, auf welchem sie zu Demonstrationen aufruft. Und: Sie nahm an den zwei grössten Neonazi-Veranstaltungen der Schweiz teil – dem Aufmarsch der Nationalen Aktionsfront zum Gedenken der Schlacht von Sempach und dem alljährlichen Seilziehen von Eisern Luzern.

Trotz rechtsradikalem Hintergrund eingebürgert

Ihr rechtsradikaler Hintergrund scheint aber wenig bekannt. Genauso wie der ihres Ehemanns, der ein bekanntes Gesicht der Neonazi-Szene in Ostdeutschland war. Dort war er für einige Gewalttaten bekannt und Teil des Motorradclubs Gremium MC, der 2013 von der sächsischen Regierung verboten wurde. Doch er hatte sich bereits ein Jahr zuvor in der Schweiz niedergelassen und ein Tattoo-Studio in der Stadt Luzern eröffnet.

Trotz ihres Engagements in der Neonazi-Szene wurde sie im November 2020 in einer kleinen Gemeinde im Kanton Luzern eingebürgert. Laut Unterlagen wird eine Einbürgerung nur bewilligt, wenn die Person die Werte der Bundesverfassung respektiert und wenn sie keine Gefahr für die innere Sicherheit der Schweiz darstellt. (chs)

So läufts unter Corona-Skeptikern ab
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