Weil bald Vierjährige in den Chindsgi kommen
Kindergärtner haben Schiss vor Windeln

Weil der Stichtag für den Kindergarteneintritt nach hinten verschoben wird, kommen die Kinder immer jünger in den Chindsgi. Dem Lehrpersonal schwant Böses.
Publiziert: 16.06.2017 um 12:42 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 17:15 Uhr
Das Wechseln von Windeln soll nicht Teil des Jobs von Kindergartenlehrpersonen werden.
Foto: Getty Images

Bis zum Schuljahr 2019/2020 wird im Kanton Zürich der Stichtag für den Kindergarteneintritt schrittweise vom 30. April auf den 31. Juli verschoben. Die Massnahme im Rahmen des HarmoS-Konkordats hat Folgen: Die jüngsten Kinder werden dadurch kaum älter als vierjährig eingeschult.

Beim Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverband (ZLV) sowie beim Verband der Kindergartenlehrpersonen (VKZ) sieht man diese Entwicklung kritisch. Mit den jüngeren Kindern ergibt sich auch ein neues Problem im Chindsgi: Immer mehr der Buben und Mädchen tragen noch Windeln, wenn sie zum ersten Mal in den Kindergarten kommen. Lehrpersonen sollen aber keine Windeln wechseln, ist für die Verbände klar.

«Lehrpersonen wickeln keine Kinder»

Sind die Windeln voll, werden momentan die Eltern aufgeboten, um sich der Sache anzunehmen. Diese seien aber meist nicht erfreut oder gar nicht erreichbar, heisst es in einer Mitteilung weiter. Die Kindergartenlehrpersonen seien aber für eine ganze Klasse zuständig, die sie nicht unbeaufsichtigt lassen können. Zudem fehle für das Wechseln der Windeln Personal und zusätzlicher Raum mit Wickeltischen.

Der ZLV und der VKZ fordern deshalb von allen Beteiligten, neue Lösungsansätze zu entwickeln. Für solche Situationen müssten die Schulen vor Schulbeginn klare Richtlinien und Zuständigkeiten festlegen. In ihrem Positionspapier machen die Verbände zudem ihre Haltung klar: «Lehrpersonen wickeln keine Kinder.» (cat/SDA)

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