Jeder fünfte angehende Landwirt löst seinen Lehrvertrag auf – nicht zuletzt wegen der harten Arbeitszeiten. In anderen Branchen sieht es aber gemäss Zahlen des Bundesamts für Statistik noch düsterer aus: So werden bei Bäckern 26% der Lehrverträge aufgelöst, im Service sind es 38%. Spitzenreiter sind Coiffeur-Lehrlinge – 40% brechen ihre Ausbildung vor der Lehrabschlussprüfung ab.
Die Lehrabbrüche haben meist einen direkten Zusammenhang mit unregelmässigen oder langen Arbeitszeiten. Hinzu kommt, dass Lehrlinge in den Betrieben besonders gefährdet sind, ausgenutzt zu werden, wie Lucie Hribal, Mediensprecherin beim Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Zürich, weiss.
Längere Arbeitszeit, zu kurze Ruhezeit
«Den Arbeitsinspektoren im Kanton ist bewusst, dass Lernende das schwächste Glied in der Kette sind. Sie achten bei Kontrollen darum ganz speziell darauf, dass die gesetzlichen Vorschriften mit Blick auf ihre Arbeits- und Ruhezeiten eingehalten werden», so Hribal zu BLICK.
Dabei müssen Zürcher Arbeitsinspektoren nicht selten Rügen aussprechen. «Meistens wegen Verstössen gegen die wöchentliche Höchstarbeitszeit und wegen zu kurzer Ruhezeiten.» Die Inspektoren würden Verstösse am häufigsten in der Pflege, in Bäckereien und in der Gastronomie beobachten, so Hribal weiter.