Sie zwingt sich ans Steuer. Auch wenn Mina Esposito (28) die Hände zittern, der Alltag geht weiter. Doch der Schreck sitzt der Bankangestellten aus Lugano TI noch immer tief in den Knochen. Nur mit stockender Stimme kann sie von der gespenstischen Begegnung am Mittwochabend um 21.30 Uhr auf der A13 in Höhe Tenero TI erzählen.
«Ich war auf dem Weg zu meinem Freund nach Minusio», sagt Mina Esposito zu BLICK. «Es war schon dunkel. Ich setzte auf der A13 zum Überholen an.» Sie sei mit etwa 100 km/h unterwegs gewesen, sagt die junge Mutter. Da passierte es: «Wie aus dem Nichts tauchte plötzlich ein roter Geländewagen vor mir auf. Ohne Scheinwerferlicht. Es raste mit hoher Geschwindigkeit auf mich zu. Ich dachte, die Geisterfahrerin will mich umbringen.»
«Ich konnte gerade noch das Steuer herumreissen»
Gedankenschnell reisst Mina Esposito das Steuer nach links. «Ich konnte auf dem schmalen Grünstreifen an der Mittelleitplanke Schutz suchen. Der rote Wagen schoss an mir vorbei, in falscher Richtung.»
Die Tessinerin steht unter Schock, fährt bei der nächsten Ausfahr raus. Parkiert gleich danach bei Minusio, ruft ihren Freund an. Dieser alarmiert die Polizei. «Ich schlotterte am ganzen Körper und musste schluchzen», erinnert sich Esposito.
Das rote Geisterauto kollidiert frontal mit Citroën
Weniger Glück hat der Autofahrer hinter ihr. Auch der 52-Jährige aus Brissago TI ist auf der Überholspur. Er ahnt nicht, dass zur gleichen Zeit eine verwirrte Rentnerin auf seiner Spur mit Vollgas entgegenkommt. Der Mann kann nicht ausweichen. Das rote Geisterauto kollidiert frontal mit dem silbergrauen Citroën.
Es kommt zum Horror-Crash. Die Fahrzeuge sind bis zur Unkenntlichkeit zerstört. Beide Unfallbeteiligten werden schwerverletzt aus den Wracks geborgen und mit Blaulicht ins Spital Civico nach Lugano gefahren. Ihr Zustand ist noch immer kritisch.