Darum gehts
- Invasive Lindavia-Alge bedroht den saubersten See der Welt in Neuseeland
- Putzstationen für Schuhe und Ausrüstung sollen Ausbreitung der Alge verhindern
- Hunderte Touristen besuchen jährlich den Blauen See auf der Südinsel
Er gilt im Volksmund als der sauberste See der Welt. Der Blaue See auf der Südinsel von Neuseeland, von den Ureinwohnern auch Rotomairewhenua genannt. Das glasklare Wasser des Sees zusammen mit seiner Lage zwischen Pinienwäldern in den Bergen von Neuseeland locken jedes Jahr Hunderte Touristen an. Genau das könnte dem See jetzt aber zum Verhängnis werden.
Wie CNN schreibt, breitet sich die invasive Lindavia-Alge im Inselstaat aus. Die Wasserpflanze kommt ursprünglich aus Nordamerika und ist extrem schleimig. Kommt sie in den Blauen See, könnte die Alge dessen Wasserqualität stark beeinträchtigen.
Putzstationen installiert
Verschleppt wird die Lindavia-Alge von Menschen. Häufig klebt sie sich an die Schuhe oder Rucksäcke von Wanderern und wird so in neue Gewässer transportiert. In anderen Seen flussabwärts des Blauen Sees hat sich die invasive Wasserpflanze bereits ausgebreitet.
Mit einer kuriosen Methode wollen die Behörden die Lindavia-Alge nun eindämmen. An den Wanderwegen zum Blauen See wurden Putzstationen für Schuhe und Wanderausrüstung platziert. Auch wurden Warnschilder installiert, die die Touristen auffordern, das Wasser des Sees nicht zu berühren. Die Massnahmen hätten bereits eine Verbesserung im Verhalten der Wanderer bewirkt, sagt eine Parkwächterin gegenüber CNN.
Strenge Schweizer Regeln
Auch in Schweizer Wandergebieten und Nationalparks gibt es kuriose Regeln und Gesetze. Blick hat einige zusammengefasst.
Nachtwandern verboten
Nachdem im Herbst 2008 mehrere Nacktwanderer im Alpstein aufgetaucht waren, verbot Appenzell Innerrhoden ein Jahr später das Nacktwandern. Die Nackedeis sorgten bei den anderen Spaziergängern für Empörung. Bei Verstoss gegen das Verbot winken bis zu 200 Franken Busse.
2012 bestätigt das Bundesgericht, dass es Kantonen erlaubt ist, Nacktwanderer zu büssen. Seit dem Verbot seien die Nudisten von den Wanderwegen des Appenzellerlandes verschwunden, meinte der leitende Staatsanwalt von Appenzeller Innerrhoden fünf Jahre nach dem Gerichtsurteil.
Flugverbot für Drohnen - auch im Wandergebiet
Selfie-Touristen verdrängen die Wildtiere am Muttenchopf im Glarnerland. Ihr Ziel ist das perfekte Bild des Berges mit dem schimmernden Limmernsee im Hintergrund, direkt aus dem Campingzelt. Für die Wildtiere des Wandergebietes ist das ein krasser Eingriff in ihren Lebensraum.
Seit Juni 2025 sind deshalb das Wildcampen oder Drohnenflüge verboten. Auch neue Verbotsschilder wurden rund um den Muttenchopf aufgestellt. Wer sich widersetzt, wird mit einer Busse von bis zu 2000 Franken bestraft.
Brav auf dem Weg bleiben und ja nichts einstecken
Besonders strenge Tier- und Naturschutzgesetze gibt es in den Schweizer Nationalparks. So dürfen etwa die markierten Wanderwege sowie die mit Pfosten gekennzeichneten Rastplätze nicht verlassen werden. Entdeckungstouren auf eigene Faust können mit 250 Franken gebüsst werden.
Auch persönliche Souvenirs können bis zu 150 Franken Bussgeld kosten. Das Mitnehmen von Blumen, Beeren oder sogar Steinen und Stöcken ist nämlich ebenfalls untersagt. Die teuerste Strafe, 300 Franken, blüht einem bei Missachtung des Fischerei- und Feuerverbots.