Tonnenweise Emmentaler gefälscht
Drei Jahre für Bschiss-Käser

Das Kreisgericht See-Gaster hat einen Käser aus dem Linthgebiet wegen Betrugs, Veruntreuung, Verstössen gegen das Markenrecht und weiteren Delikten zu einer teilbedingten Freiheitsstrafe von drei Jahren verurteilt. Die Hälfte davon soll der 49-Jährige absitzen.
Publiziert: 11.07.2017 um 13:58 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 04:45 Uhr
Der Emmentaler Käse mit den berühmten Löchern. Wer mit diesem Namen werben und verkaufen will, muss Regeln und Abgaben zahlen. Ein St. Galler wollte sich diese Kosten sparen.
Foto: Keystone

Von einem Teil der Vorwürfe sprach das Gericht den Angeklagten frei, wie es am Dienstag bekanntgab. Zusätzlich zur Freiheitsstrafe wurde der Käser zu einer Geldstrafe von 130 Tagessätzen verurteilt, und der soll dem Staat rund eine Million Franken illegaler Gewinne abliefern. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Der 49-Jährige soll unter anderem rund 3500 Tonnen Käse unerlaubterweise als «Emmentaler» verkauft haben (BLICK berichtete). Zudem ging es im Prozess um ein undurchsichtiges Geflecht aus Lohnzahlungen und Beratungshonoraren, Darlehen, Schuldübernahmen, Forderungen und Abschreibungen. Der Käser soll sich auf diese Weise privater Schulden in Millionenhöhe entledigt haben.

Auch seine frühere Lebenspartnerin wurde in einem Teil der Anklagepunkte schuldig gesprochen und zu einer bedingten Freiheitsstrafe verurteilt. Sie soll eine Nebenrolle gespielt haben als Verwaltungsrätin der Käseproduktionsfirma, über die die Betrügereien abgewickelt wurden. Beide Anklagten bestritten im vergangenen Juni vor Gericht die Vorwürfe. (SDA)

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