Sie verkaufen Fische, statt sie zu retten
Schweizer attackieren deutsche Bodenseefischer

Bereits eine Tonne toter Fische wurden aus dem Rhein gezogen – nun kämpfen Schweizer Fischer um jedes Tier. Währenddessen nutzen Deutsche die Notlage offenbar aus.
Publiziert: 07.08.2018 um 09:23 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 11:55 Uhr
Die hohen Temperaturen setzen den Fischen im Rhein zu.
Foto: Melanie Duchene
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Im Rhein bei Schaffhausen hat wegen der hohen Wassertemperatur ein grösseres Fischsterben eingesetzt. Nun kritisiert der Schweizerische Fischerei-Verband (SFV) deutsche Bodenseefischer, welche die Fische nicht retten, sondern gezielt fangen.

Der Verband erhob am Montag schwere Vorwürfe gegen einige deutsche Bodenseefischer: Die Fische müssten gerettet werden, aber stattdessen verkauften einige Fischer weiter Fische an Restaurants. «Fress-Skandal» nannte der Verband dies.

«Gnadenlos Kapital aus der Situation geschlagen»

«Während die Fischer am Rhein pausenlos mit allen verfügbaren Kräften und bis zur Erschöpfung um jeden einzelnen Fisch kämpfen, wird am Untersee und dem Seeauslauf durch einige deutsche Berufsfischer gnadenlos Kapital aus der aktuellen Situation geschlagen», schrieb der Verband.

Der Untersee ist ein Teil des Bodensees. «Unglaublich und umso schockierender: Etliche Restaurants bieten Äschen auf der Karte an - wobei dies oft im Verborgenen geschieht und die Fische beim Nachfragen als «Beifang» taxiert werden, kritisierte der Verband weiter.

Laut Verband ist ein Teil der Äschen und Forellen wegen der hohen Wassertemperaturen in die Tiefen des Untersees geflüchtet - und hätte dort bessere Überlebenschancen. Für den SFV ist es daher absolut inakzeptabel, «dass nun offensichtlich gezielt auf Äschen gefischt wird». Bei einem Fischsterben im Rhein bilden sie die Grundlage für den Wiederaufbau einer starken Population. Der SFV fordert daher «endlich ein hartes Durchgreifen». (SDA)

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