Ehepaar sammelte Spenden für künstliche Befruchtung
Tessiner Klinik zahlt den Kollers ein zweites Kind

Ihr Wunsch, ein zweites Kind zu bekommen, schien aussichtslos. Das nötige Geld für eine künstliche Befruchtung kam trotz Spendenaufruf nicht zusammen. Nun will eine Tessiner Klinik dem Paar helfen.
Publiziert: 05.05.2017 um 11:53 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 18:25 Uhr
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Emil und Martina Koller wünschen sich für ihre neun Monate alte Tochter Alina ein Geschwisterchen. Eine Tessiner Klinik will die Kosten für eine künstliche Befruchtung übernehmen.
Foto: Siggi Bucher

Martina (45) und Emil Koller (47) aus Wolfhalden AR wünschen sich ein zweites Kind. Doch fehlt ihnen das nötige Geld für eine künstliche Befruchtung. Letzten Monat versuchten sie deshalb mit einem Spendenaufruf, die Finanzierung für eine solche zu sichern – ohne Erfolg (BLICK berichtete).

Trotz der Bettelbriefe, die das Paar in vielen Gemeinden verteilte, kamen lediglich 550 Franken und 10 Rappen zusammen, ein Versuch aber kostet 13'000 Franken. Und oftmals sind gar mehrere künstliche Befruchtungen nötig, bis es mit dem Kinderwunsch klappt.

Doch der Traum von einem zweiten Kind scheint für Martina und Emil Koller nun zum Greifen nah: Die Tessiner Klinik Pro Crea will die Kosten für die Behandlung übernehmen, schreibt das «St. Galler Tagblatt».

Angebot soll auf Verbot aufmerksam machen

Über die Medien sei die Klinik auf das Paar und ihren Wunsch aufmerksam geworden. Die dortigen Ärzte wollen den Kollers helfen. Das Angebot: Eine künstliche Befruchtung aufs Haus. Nur eine Reise ins Tessin und eine nach Italien müssen die Kollers bezahlen. Denn: Das Einsetzen einer gespendeten und befruchteten Eizelle in die Gebärmutter ist in der Schweiz verboten.

Die Kollers macht das überraschende Angebot überglücklich. Sie mussten wegen ihres Spendenaufrufs mit viel Kritik kämpfen – doch sie bereuen ihren Schritt nicht. «Eine grössere Chance als jetzt hätten wir ohne den Spendenbrief und die Medien nie gehabt.»

Vier Versuche für das erste Kind

Emil und Martina Koller sind bereits stolze Eltern eines neun Monate alten Töchterchens. Um sich den ersten Kinderwunsch zu erfüllen, musste das Paar viel Geld in eine künstliche Befruchtung investieren. Vier Anläufe waren dafür in einer österreichischen Reproduktionsklinik nötig. Kostenpunkt: 50'000 Franken.

Die Kleinfamilie hatte ihren Traum vom zweiten Kind beinahe aufgegeben. Denn auch die 13'000 Franken, die das Ehepaar durch Spenden sammeln wollte, hätten wohl nicht ausgereicht. «Wir dachten bereits darüber nach, zu resignieren», sagt Martina Koller zum «St. Galler Tagblatt» – doch das Angebot der Tessiner Klinik sorgt bei der kleinen Familie nun für Hoffnung. (jmh)

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