Acht Hunde, sieben Katzen und 24 Hühner in den Flammen verbrannt
Inferno in Tierpension

Bei einem Brand in einer Hundepension im Thurgau verlieren mindestens 39 Tiere ihr Leben. Besitzerin Brigitte L. verliert alles, auch ihr Haus ist unbewohnbar. Das Dorf reagiert bestürzt.
Publiziert: 12.12.2017 um 23:52 Uhr
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Aktualisiert: 23.10.2018 um 10:47 Uhr
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Nur noch Schutt und Asche: Die Tierpension von Brigitte L. ist komplett abgebrannt.
Foto: Marco Latzer
Marco Latzer

Als die ersten Feuerwehrkräfte gestern früh in Boltshausen TG eintreffen, steht das alte Bauernhaus in Vollbrand. Die Löschkräfte treffen auf Brigitte L.* (57) bei ihrem verzweifelten Versuch, so viele Tiere wie möglich aus ihrer brennenden Pension zu retten.

Es ist reine Schadensbegrenzung. «Wir konnten nur noch versuchen, das Wohnhaus zu halten», sagt Feuerwehrkommandant Thomas Boltshauser zur Situation. Brigitte L. und den Einsatzkräften gelingt es noch, einige Tiere zu retten. Trotzdem fällt die Bilanz verheerend aus: Acht Hunde, sieben Katzen und 24 Hühner sind tot. Der Schaden: mehrere Hunderttausend Franken. Auch das Haus dürfte lange unbewohnbar bleiben.

«Für die Tiere wird nicht mehr viel zu machen sein»
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Jürg Schumacher (60), Gemeindepräsident der Gemeinde Märstette TG, ist tief betroffen: «Das Lebenswerk der Besitzerin wurde zerstört. Sie hat für ihre Hundezucht gelebt!» Schumacher bezeichnet sich selbst als Freund von L., gibt an, zuletzt auch bei ihrem Geburtstag mit von der Partie gewesen zu sein. «Das trifft mich wirklich sehr. Wir bieten ihr nun Hand, wo wir können.»

Brigitte L. ist geschockt

Immerhin: L. ist laut Schumacher in der Szene sehr gut vernetzt. Dieser Eindruck bestätigt sich vor Ort. In ihren wohl schlimmsten Stunden hat die Tierliebhaberin viele Freunde und Bekannte um sich herum. Sie stehen ihr zur Seite, versuchen, Trost zu spenden. Dazu kümmert sich auch ein Care-Team um die Frau.

Die Hundezüchterin selbst steht völlig unter Schock, Gesicht und Haare sind mit Kohle durchsetzt. Die Frau wirkt aufgewühlt und rastlos. «Sie möchte nichts sagen. Es geht ihr nicht gut», sagt eine Betreuerin an ihrer Seite. Neben dem Verlust ihres Lebenswerks kämpft die beliebte Hundehalterin auch mit der Ungewissheit. «Die Ermittlungen dauern an. Es lässt sich noch nicht sagen, weshalb es gebrannt hat», sagt Matthias Graf, Mediensprecher der Kantonspolizei Thurgau.

Schopf stand innert kürzester Zeit in Vollbrand

Klar ist nur: Der ehemalige Stall brannte wie Zunder. «Ich erwachte erst, als Blaulichter in mein Schlafzimmer strahlten. Da war es schon zu spät!», sagt Nachbar Kurt A.* zu BLICK. Im Holzschopf waren neben der Pension und den eigenen Tieren von Brigitte L. auch mehrere Fahrzeuge untergebracht.

Nach dem verheerenden Brand erfahren Brigitte L. und ihre Angehörigen eine Welle der Solidarität. «In der Gemeinde gibt es zurzeit zwei freistehende Wohnungen, die wir zur Verfügung stellen können, sollte dies nötig sein», sagt Jürg Schumacher.

* Namen der Redaktion bekannt

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