Retour-Kutsche aus Grossbritannien. Am 10. Juni verunfallte der Moderator der britischen TV-Sendung «The Grand Tour», Richard Hammond (47), beim Bergrennen in Hemberg SG mit einem Rimac-Elektroflitzer. Jetzt analysiert er das Unglück zusammen mit dem CEO des Autoherstellers, Mate Rimac. Hammond wartet dabei auch mit einem giftigen Kommentar zum Sieger des Rennens, Marcel Steiner, auf.
Steiner sagte dem BLICK nach Hammonds Crash: «Einem Profi wäre ein solcher Unfall nicht passiert.» Er habe das im Internet gelesen, sagt Hammond in dem auf «drivetribe.com» veröffentlichten Video. «Das wollte ich nicht von ihm lesen. Wirklich? Kein Rennfahrer hat jemals einen Unfall gebaut?»
Keine Rennlizenz
Dass es bei Autorennen hie und da Unfälle gibt, sollte jedem klar sein. Selbst wenn Profis am Werk sind. Bloss: Hammond ist im Gegensatz zu Steiner tatsächlich kein Rennfahrer. «Er hat keine Rennlizenz», sagt der Direktor des Verbands Auto Sport Schweiz, Patrick Falk, dem BLICK. Weder in der Schweiz noch in Grossbritannien. Das habe eine Rücksprache mit dem britischen Motorsportverband gezeigt.
Hammond war somit auch nicht berechtigt, am Rennen selbst teilzunehmen – der Unfall passierte im Rahmen des Showprogramms.
Für die Organisatoren hat das Ganze ein Nachspiel. Der Verband hat ein Disziplinarverfahren eröffnet. Der Beschluss wurde am Dienstag gefällt. Das Verfahren richte sich gegen die Offiziellen des Bergrennens, wie Direktor Falk erklärt. Namentlich gegen die Veranstalter, die Rennleitung und die Sportkommissare.
«Blöd, dass es im Showblock passierte»
Wäre der Unfall beim Rennen passiert, wärs kein Problem gewesen. Das ist auch dem Präsidenten des Vereins Bergrennen Hemberg klar: «Es ist sicher blöd, dass es im Showblock passierte», sagt Christian Schmid dem BLICK. Trotzdem ist der Vereinspräsident zuversichtlich, dass das Verfahren keine schwerwiegenden Folgen für die Veranstaltung haben wird. «Wir haben meines Wissens alles vorschriftsgemäss abgewickelt.» Die Dreharbeiten des britischenTV-Teams seien gründlich vorbereitet worden.
Die Unfallursache war wahrscheinlich überhöhte Geschwindigkeit. Das gibt Hammond in dem Video auch selbst zu. Eine Auswertung der Daten zeigt, dass er die fragliche Kurve beim ersten Mal mit 108 Stundenkilometer nahm. Beim letzten, misslungenen Versuch war er mit 134 km/h unterwegs.