Mord an Zeugin in IV-Betrugsfall
Miloje D. muss 20 Jahre ins Gefängnis

Der Serbe Miloje D. wurde zu einer Freiheitsstrafe von 20 Jahren verurteilt. Er hat 2013 eine Zeugin in einem IV-Betrugsfall getötet.
Publiziert: 11.05.2017 um 16:16 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 05:25 Uhr
Der Rheuma-Killer von Thunstetten (BE), Miloje D.: Gegen den Serben lief ein Verfahren wegen IV-Betrugs.
Foto: Zvg

Das Berner Obergericht hat am Donnerstag den Serben Miloje D.* (57) in zweiter Instanz wegen Mordes zu einer Freiheitsstrafe von 20 Jahren verurteilt. Der Serbe hat 2013 in Thunstetten BE eine Zeugin in einem IV-Betrugsfall kaltblütig beseitigt.

Das Obergericht bestätigte damit das Urteil des Regionalgerichtes Emmental-Oberaargau vom April 2016. Der Verteidiger hatte die Schuldfähigkeit des Mannes grundsätzlich in Frage gestellt und deshalb auf Freispruch plädiert. Sein Antrag auf ein psychiatrisches Obergutachten war zu Prozessbeginn abgelehnt worden.

Die ermordete Praxisassistentin hätte in einem Betrugsverfahren wegen missbräuchlich bezogener IV-Gelder gegen den Mann aussagen sollen. Dazu kam es aber nicht. Am 1. Oktober 2013 wurde die 38-jährige Frau an ihrer Wohnungstüre angegriffen und mit mehreren Messerstichen getötet.

Ruth Z. wurde in ihrer Wohnung mit einem Messer getötet.

Vom Angeklagten, der sich auch vor Obergericht in einem verwirrten und apathischen Zustand zeigte, liegt kein Geständnis vor. Die Indizien wogen aber schwer: Am Tatmesser fand sich seine DNA und an seinen Schuhen klebte Blut des Opfers.

Die Praxisassistentin hatte 2010 zufällig beobachtet, wie der angeblich invalide Patient ihrer Hausarztpraxis problemlos alleine einkaufen ging. Observationen von IV-Detektiven bestätigten den Schwindel, worauf die Rente widerrufen und ein Strafverfahren eingeleitet wurde. Der Mann hatte 2002 einen Arbeitsunfall erlitten und erhielt in der Folge eine volle IV-Rente zugesprochen.

* Name der Redaktion bekannt

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