Tierschützer Erwin Kessler verpfiff ihn
Abtwiler Häsli-Papi bastelte Paketbomben!

Ueli Bichsel (66) wurde am Samstag auf seinem Häslihof verhaftet. Er bastelte auf seinem Häslihof funktionsfähige Paketbomben. Damit wollte er gegen Feinde vorgehen. Er führte auf seinem Areal sogar Sprengstoff und Zünder vor.
Publiziert: 03.05.2017 um 11:44 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 20:35 Uhr
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Ueli Bichsel (66) sitzt in U-Haft, weil er Paketbomben bastelte – auf dem Häslihof.
Foto: SIGGI BUCHER
Anian Heierli

Die Nachricht ist ein Schock: Häsli-Papi Ueli Bichsel (66) bastelte Paketbomben. «Damit wollte er gegen Tierquäler vorgehen», sagt Erwin Kessler (72), Präsident vom Verein gegen Tierfabriken Schweiz (VgT) zu BLICK. «Ich hoffe, er bleibt in U-Haft.»

Die Öffentlichkeit kannte Ueli Bichsel als liebevollen Menschen, der in Abtwil AG einen Gnadenhof für Hasen und Kaninchen betrieb (BLICK berichtete). Bis Samstag, als die Polizei auf seinem Hof eine Razzia durchführte. Zehn Beamte führten Bichsel in Handschellen ab. Und: Sie trugen Material in Kisten weg – vermutlich Sprengstoff.

«Die Bombe war voll funktionsfähig»

Jetzt ist klar, weshalb es zum Grosseinsatz kam. Der VgT hatte die Polizei informiert. «Ueli Bichsel führte mir auf seinem Häslihof eine Paketbombe vor», sagt Präsident Erwin Kessler zu BLICK. Seine Stimme zittert: «Sie war voll funktionsfähig.»

Kessler weiss als gelernter Bauingenieur genau, was er vor sich hatte. Eine Kiste mit zwei Rollen Sprengstoff einschliesslich funktionsfähigem Zünder. Bichsel demonstrierte sogar voller Stolz, dass der Zünder funktioniert – auf dem Häslihof! «Allein das gab einen lauten Knall», so Kessler. 

Der Häsli-Papi sagte sogar, was er damit vorhatte. Sein Ziel: Gegen Tierquäler vorgehen. Für Kessler war klar: «Ich musste die Polizei informieren.» Zum Glück: Es hätten Menschen getötet werden können.

Staatsanwaltschaft: «Verdächtige Pakete sichergestellt»

Die Demonstration ist allerdings schon einige Monate her. «Ich muss eingestehen, dass die Information an die Polizei spät kam», sagt Kessler. Doch der VgT-Präsident hatte selber Angst: «Wir haben intern beraten, ob Ueli Bichsel auch für uns eine Gefahr ist.» 

Doch jetzt will er die Öffentlichkeit warnen: «Bichsel hatte Feinde und drohte Leuten, die ihm nicht passten.» Zudem betont Kessler: «Der VgT distanziert vom Häslihof und Ueli Bichsel.» Und weiter: «Mit Gewalt möchten wir nichts zu tun haben.»

Die Aargauer Staatsanwaltschaft bestätigt gegenüber BLICK: «Man hat verdächtige Pakete sichergestellt, Spezialisten untersuchen nun das Material», sagt Sprecherin Fiona Strebel. Noch lägen aber keine Ergebnisse vor.

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