Der brutale Doppelmord von Oensingen SO hat die Solothurner Gemeinde am 5. Juli 2012 erschüttert. Bekim B.* (29) und sein Vater Demo B.* (55) haben an jenem Sommerabend Hysen B.* (†51) und dessen Sohn Perparim B.* (†26) erschossen.
Bekim B. sitzt wegen Mordes längst in Haft. 20 Jahre muss er absitzen. Er hatte aus der Untersuchungshaft den vorzeitigen Strafvollzug angetreten. Der Vater des heute 29-Jährigen, Demo B., war jedoch in den Kosovo geflüchtet. Jetzt ist der kosovarisch-schweizerische Doppelbürger zurück in der Schweiz und hat seine Haftstrafe angetreten.
In Abwesenheit verurteilt
Der 55-Jährige muss wegen Mordes und wegen vorsätzlicher Tötung eine Freiheitsstrafe von 17 Jahren verbüssen. Das Solothurner Obergericht verurteilte ihn in Abwesenheit im Dezember 2016 und bestätigte damit den Schuldspruch der ersten Instanz. Der Doppelbürger war damals zunächst aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Vor der Hauptverhandlung vor Obergericht reiste er in den Kosovo.
Anfang Jahr meldete sich Demo B. bei den kantonalen Strafvollzugsbehörden. Er kündigte seine Rückkehr in die Schweiz an, so die Solothurner Staatskanzlei in einer Mitteilung. Nach der angekündigten Einreise sei der Verurteilte am vergangenen Mittwoch dann ohne Gegenwehr am Flughafen Zürich verhaftet worden.
Opfer «regelrecht hingerichtet»
Bei dem Doppelmord von Oensingen SO stellte sich damals schnell heraus, dass es sich um eine undurchsichtige Familienfehde zwischen den beiden ursprünglich aus dem Kosovo stammenden Familien handelte. Zugleich war das Opfer Perparim B. (†26) mit der Schwester von Bekim B. (29) zusammen.
Der heute 29-jährige Täter hatte seine Opfer mit Schüssen aus einem Sturmgewehr 90 getötet. Das Amtsgericht Thal-Gäu hatte die Tat als «Massaker» bezeichnet, bei dem die Opfer «regelrecht hingerichtet» wurden. (rad)