Der junge «Boris»* (12), der wegen seinen seinen hohen Betreuungskosten (zu Spitzenzeiten 85'000 Franken) Schlagzeilen machte, ist in der geschlossenen Abteilung der Psychiatrischen Klinik in Basel untergebracht. Dort leben auch Drogenabhängige und Straftäter.
Ende März hat eine erwachsene Mitinsassin Boris mit einem Schal gewürgt – so stark, dass er ins Spital musste. Das hat für die Täterin nun Konsequenzen: Die Oberjugendanwaltschaft des Kantons Zürich ermittelt gegen die Insassin wegen einer Straftat gegen die körperliche Integrität, berichtet die «Zentralschweiz am Sonntag».
Die Mutter des Jungen spricht gegenüber der Zeitung von einem Mordversuch. Seither könne Boris kaum noch einschlafen. Die Oberjugendanwaltschaft verweist auf die Unschuldsvermutung.
Schlimmeres Trauma wegen Klinik-Aufenthalt?
Der Junge kam 2008 als Kindergärtler mit seiner Mutter aus Weissrussland in die Schweiz. Seither hat er eine lange Odyssee durch Psychiatrische Anstalten und Sondertherapien hinter sich.
Im Moment stellt sich die Frage, ob die Psychiatrische Klinik die richtige Lösung für ihn ist. Seine Mutter ist überzeugt, dass ihn der Aufenthalt nur noch schlimmer traumatisiert (BLICK berichtete). Neben der Würg-Attacke sei Boris auch von einem anderen Patienten belästigt worden.
Konflikte mit seinen Mitmenschen haben Boris immer wieder in Schwierigkeiten gebracht. Er schubste mehrere seiner Betreuungspersonen. Aus diesem Grund musste er rund um die Uhr von einem Sicherheitsdienst überwacht werden, was einen grossen Teil der monatlichen Kosten ausmachte. In Basel sind es mit 40'000 Franken weniger als zuvor in Zürich – da dort ein privater Dienst eingesetzt wurde. (rey)
* Name der Redaktion bekannt