Die Migros hat zwei neue Päckli-Suppen lanciert: eine Mädchen- und eine Bubensuppe. Was offenbar den Ess-Alltag vieler Eltern einfacher machen soll, erhitzt nun bereits deren Gemüter im Netz. Denn die beiden Suppen «Soup for Champions» und «Soup for Glamour Queens» kommt den Verfechtern der gender-neutralen Erziehung viel zu stereotyp daher.
Während die «Glamour-Queen» spindeldürr mit Krönchen und einem Hündchen über die pinkfarbene Packung stolziert, spielt der gut gebaute Champion Fussball auf der blauen Packung. «Übelste Gender-Klischees», hält ein Twitter-User fest. Und das nicht nur wegen der Verpackung – auch der Inhalt lässt Eltern aufschreien. Die Bubensuppe enthält Nudeln und Fleisch – denn der aufstrebende Fussballspieler braucht tierisches Eiweiss und Kohlenhydrate. Während die spindeldürre Prinzessin lediglich eine vegane Brühe essen darf.
Die Vorwürfe der sexistischen Vorurteile im Suppenregal nimmt Migros jedoch eher gelassen. Mediensprecherin Alexandra Kunz sagt zu BLICK: «Wir haben bemerkt, dass die Kundschaft bei Suppen immer älter wird. Mit den zwei neuen Suppen wollten wir spezifisch Kinder ansprechen.»
Und laut der Sprecherin schätzen viele Eltern solche Suppen, weil es ihnen hilft, ihre Kinder zu überzeugen, eine gesunde Suppe zu essen. Das hätten Kunden-Feedbacks nach der Lancierung der «Tierli-Suppe» ergeben. «Wir bilden die Wünsche und Bedürfnisse unserer Kundschaft ab und verkaufen nur, was nachgefragt wird», sagt Kunz weiter.
Die beiden Päckli-Suppen sind nun seit zwei Wochen auf dem Markt. Wie gut sie ankommen, kann Kunz noch nicht sagen. Sicher ist: «Wenn sie nicht gekauft werden, verschwinden die Suppen auch wieder aus den Regalen.»