Marlies Theiler (57) hat die Nase voll. Sie lebt in Gurtnellen UR unterhalb der A2 in der Nähe des Autobahnrastplatzes. Die Urnerin weiss: «Wenn der grosse Stau kommt, verrichten viele Leute ihre Notdurft im Wald statt auf der Toilette.» Mit Folgen: «An warmen Tagen stinkt es zum Himmel!»
Die Situation ist eklig: Neben dem Rastplatz hat es Kot, Scherben, PET-Flaschen und Büchsen. Ein beissender Uringeruch hängt in der Luft. Theiler fehlt jedes Verständnis: «Das ist doch kein Aushängeschild für Gurtnellen.»
«Eine Zürcherin wollte mich schlagen»
Die Einheimische wehrt sich, überrascht Übeltäter auch mal auf frischer Tat – zuletzt an Ostern. Der Erfolg bleibt aus. «Eine Zürcherin wurde richtig böse», sagt Theiler wütend. «Sie zog die Hosen hoch und wollte mich schlagen.» Damit nicht genug: «Eine asiatische Wildpinklerin lachte mich einfach aus.» Und weiter: «Auch Abfall schmeissen sie weg.» Die Einheimische sammelt deswegen auch immer wieder Müll zusammen.
Die Urnerin stellt klar: «Saubermachen ist nicht meine Aufgabe.» Seit Jahren weist sie Gemeinde und Polizei darauf hin. «Niemand fühlt sich zuständig», sagt sie verzweifelt. Dabei könnte das Problem aus ihrer Sicht leicht gelöst werden: «Entweder schliesst man das Tor des Rastplatz-Zauns ab.» Oder: «Es werden eben auch mal saftige Bussen verteilt.» In Uri kostet Wildpinkeln 100 Franken.
Das Astra reagiert sofort
BLICK ruft das Bundesamt für Strassen (Astra), das für den Rastplatz zuständig ist, auf den Plan. Dort macht man sich sofort schlau. «Normalerweise ist das Gittertor verschlossen», sagt Sprecherin Esther Widmer. «Offenbar wurde es mutwillig geöffnet.» Die Behörde reagiert umgehend: «Das Tor wird instand gestellt und wieder abgeschlossen.»
Auch das Astra hat für die unhaltbaren Zustände am Rastplatz kein Verständnis: «Wenn sanitäre Anlagen vorhanden sind, ist das Verrichten der Notdurft im Wald nicht vertretbar.»