Er stiehlt 2014 eine Kreditkarte aus seinem Elternhaus und verpokert 21'000 Franken in einem Online-Casino. Wenige Monate später überfällt A.* (25) binnen weniger Tage vier Tankstellen im Grossraum St. Gallen – mit einem Messer bewaffnet (BLICK berichtete). Einer Verkäuferin droht er damit, sie «aufzuschlitzen». Zu dieser Zeit ist der Schweizer auch kokainsüchtig.
Tankstellen überfallen und Ex-Chef bedroht
Weil die Polizei den Tankstellenräuber mit Fahndungsbildern sucht, fliegt A. auf: Ehemalige Arbeitskollegen erkennen ihn, sein Ex-Chef meldet es den Ermittlern. Dann klicken die Handschellen. In der U-Haft findet der einstige Treuhänder schliesslich raus, wer ihn verpfiffen hat. Er greift zum Telefon und sagt dem Chef: «Du huere Chrüppel. Ich mache dich, deine Familie und deine Firma kaputt! Du hast mich verzeigt, du Sauhund!»
Trotz einer erdrückenden Beweislast und vielen Indizien streitet A. die Tankstellenüberfälle ab. Und hofft, dass er für seine anderen Delikte eine milde Strafe bekommt. Sein Vorwurf: «Die Staatsanwaltschaft hat sich auf mich versteift und andere Verdächtige nicht geprüft!»
A. bleibt hinter Gittern
Die Richter des Kreisgerichts St.Gallen glauben dagegen nicht an die Unschuld von A. Sie verurteilen ihn zu einer Gefängnisstrafe von drei Jahren und neun Monaten. Ausserdem muss er eine Bewährungsstrafe von anderthalb Jahren aus dem Jahr 2012 absitzen.
Ausserdem muss A. im Vollzug eine ambulante Therapie machen. Die Staatsanwaltschaft St. Gallen hatte eine stationäre Massnahme gefordert – weil ihn ein Gutachten als Psychopathen beschreibt. A. tobte: «Ich bin nicht bereit, bei einer stationären Therapie mitzumachen! Ich habe sicher Defizite und einen Minderwertigkeitskomplex, aber das Gutachten ist unfair!» Das Urteil gegen ihn ist noch nicht rechtskräftig.
*Name der Redaktion bekannt
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