Hoch über Winterthur thront der ehemalige Familiensitz von Hugo Erb (†88), neben einem Rebberg, direkt am Waldrand. Eine Villa, Baujahr 1937, mit einem Park, der im Inventar der schutzwürdigen Gärten steht – und mit eigener Kegelbahn. Gebaut hatte sie Kurt Schöllhorn (†72), Spross der Haldengut-Brau-Dynastie.
Bis kurz vor seinem Tod lebte Hugo Erb in diesem Haus. Seither verwildert das Anwesen. Rolf Erb (65) hatte es 2003 nach dem Zusammenbruch des Firmen-Imperiums an seine damals einjährigen Zwillinge überschrieben. Vergebens. Erb wurde zu sieben Jahren Knast verurteilt. Wegen Betrugs, Urkundenfälschung und Gläubigerschädigung.
Abbruchbewilligung
Das Konkursamt des Kantons Thurgau verwertet die Vermögenswerte Erbs, auch die Winterthurer Villa. Es stellt nun ein Gesuch auf eine Abbruchbewilligung für die Liegenschaft. Zudem soll die Wohnfläche von 490 Quadratmetern um 30 Prozent erweitert und ein neuer Pool erstellt werden können. Das steht im umfangreichen Dossier, das BLICK vorliegt.
Cleverer Schachzug
Ein cleverer Schachzug der Thurgauer: Das Gebäude steht nicht unter Denkmalschutz. Darum dürfte das Konkursamt für die Erb-Gläubiger ein paar Millionen mehr herausholen, wenn ein Käufer auf dem Grundstück seine eigene Villa bauen kann.