Ausgerechnet im urkatholischen Obwalden
Schon wieder herbe Schlappe für CVP

Mit 29 Stimmen Vorsprung schafft es die SVP erstmals in die Obwaldner Regierung. Eine schallende Ohrfeige für die CVP, die damit einen Sitz verliert.
Publiziert: 08.04.2018 um 14:29 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 22:05 Uhr
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Michael Siegrist verpasste ganz knapp den Einzug in die Regierung.

Die SVP jubelt: Erstmals in der Geschichte des Innerschweizer Halbkantons zieht ein Vertreter der Volkspartei in die Obwaldner Regierung ein! Mit einer hauchdünnen Mehrheit – gerade einmal 29 Stimmen betrug der Unterschied – schnappte SVP-Kandidat Daniel Wyler dem CVP-Anwärter Michael Siegrist gestern im zweiten Wahlgang das Amt weg.

Damit muss die die Partei schon wieder eine herbe Wahl-Niederlage verkraften – und das ausgerechnet in der CVP-Hochburg – der katholisch-konservativen Innerschweiz. In Nidwalden verlor die Partei Anfang März bei den Landratswahlen einen Sitz. Noch viel bitterer der Wahlausgang in der Stadt Zürich: Dort gingen der CVP alle sechs Sitze flöten – sie flog komplett aus dem Stadtparlament.

Für CVP-Boss Pfister siehts düster aus.
Foto: KEYSTONE

Besonders bitter sind die Wahlschlappen für Parteipräsident Gerhard Pfister. Nächstes Jahr ist grosses Wahljahr – die zahlreichen Niederlagen in Städten und Kantonen lassen die Partei auch auf nationaler Ebene auf nichts Gutes hoffen.

Wahlschlappe in Obwalden sei «Zufall»

Was die jüngste Niederlage in Obwalden betrifft, sagte Kantonalpräsident Bruno von Rotz, der Sitzverlust sei ein «Zufallsresultat». Die Partei habe nicht auf den falschen Kandidaten gesetzt. Positiv hob er hervor, dass die C-Parteien CVP und CSP weiterhin zwei Sitze hätten.

Der erste Obwaldner SVP-Regierungsrat, Daniel Wyler ist 59-jährig und wohnt in Engelberg. Er ist Jurist und führt im Kantonsrat seine Fraktion an. Er übernimmt im Regierungsrat den Sitz von Niklaus Bleiker (CVP), der zurücktritt. (lha/SDA)

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