Der Unfall passierte gestern Mittag bei der Bergstation des Skilifts Tomeli. Ein Bügel gerät in das Sicherheitsseil vor dem Umlaufrad. Eigentlich sollte die Anlage dann sofort abstellen. Doch stattdessen riss der Bügel die Metallstange aus der Verankerung, die das Sicherheitsseil hält.
Die Kräfte müssen gewaltig gewesen sein. Denn die Metallstange wurde 30 Meter durch die Luft geschleudert und traf einen 12-jährigen Buben aus Holland am Oberkörper. Im Spital mussten ihn die Ärzte am Darm operieren.
Anlage wird jeden Morgen kontrolliert
Was lief da schief? Wieso hielt der Lift nicht an? «Wir können uns das nicht erklären. Wir können nicht nachvollziehen, wieso der Notstopp nicht funktioniert hat», sagt Bergbahndirektor Philipp Holenstein zu Blick.ch. Die Notstopp-Aanlage werde jeden Morgen vor Betriebsbeginn kontrolliert. Bisher habe es in Arosa noch nie so einen Vorfall gegeben.
«Es muss eine Verkettung von unglücklichen Umständen gewesen sein», sagt Holenstein. Ob die Kälte eine Rolle gespielt haben könnte, sei reine Spekulation.
Klarheit soll nun eine Untersuchung zeigen. «Wir wollen wissen, wie das passieren konnte. Darum haben wir die Kantonspolizei eingeschaltet.» Heute gebe es einen Augenschein vor Ort, daran nehme auch ein Experte der IKSS teil, dem Interkantonalen Konkordat für Seilbahnen und Skilifte.
Bub muss mehrere Tage im Spital bleiben
Dem Buben aus Holland gehe es den Umständen entsprechend gut. «Wir stehen in Kontakt mit den Angehörigen», sagt Philipp Holenstein. Er müsse nach der Darmoperation aber noch mehrere Tage im Spital bleiben. (sas)