Jetzt spricht der Aroser Kurdirektor Pascal Jenny
Gastgeber in die Nachhilfe!

Weil die Abwartin des Apartmenthauses Paradies jüdische Kunden zum Duschen schickte, geht ein regelrechter Shitstorm über Arosa GR nieder. Kurdirektor Pascal Jenny verrät BLICK, was das für Folgen hat.
Publiziert: 15.08.2017 um 17:59 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:14 Uhr
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Will die Kommunikation mit den Hotels intensivieren: Arosas Kurdirektor Jenny.
Foto: Yvonne Leonardi
Interview: Sandro Inguscio

BLICK: Arosa wird zurzeit von einem regelrechten Shitstorm erfasst. Wie haben Sie von den Plakaten erfahren, auf denen  jüdische Kunden vor dem Schwimmen zum Duschen aufgefordert werden?
Pascal Jenny:
Mir schrieb am Montagabend ein Gast und wies mich auf den Fall hin. Heute wurde dann die ganze Tragweite des Falls bekannt. Entsprechend war ich natürlich alarmiert.

Arosa beherbergt jedes Jahr zahlreiche jüdische Touristen und hat mit dem Hotel Metropol sogar ein Hotel, welches ausschliesslich jüdische Gäste empfängt. Wie konnte sowas ausgerechnet bei Ihnen passieren?
Genau das trifft mich umso mehr. Wir haben im Juli und August jedes Jahr sehr viele jüdische Gäste. Mit der Betreiberfamilie des Hotels Metropol, welches bei uns seit Jahrzehnten eine feste Stütze ist, haben wir einen grossartigen Austausch. Durch diesen sind wir besonders sensibilisiert, wie wir der jüdischen Gemeinde bestmöglich begegnen können, damit sie sich bei uns wohl fühlt und einen schönen Aufenthalt verbringen kann. Es gab noch nie eine Reklamation oder Problematik in dieser Richtung. Deshalb sind wir jetzt umso mehr überrascht, dass wir aufgrund dieses bedauernswerten Einzelfalls jetzt in dieses Licht gerückt werden.

Was halten Sie denn von den Plakaten?
Um es nochmals zu betonen: Wir sind sehr offen der jüdischen Gemeinde und allen Kulturen gegenüber. Und umso mehr sind wir jetzt überrascht, dass so was ausgerechnet bei uns in Arosa vorgefallen ist. Die Formulierungen auf dem Schild dürfen natürlich so nie verfasst werden und sind nicht akzeptabel. So was tolerieren wir nicht.

Was für Konsequenzen ziehen Sie jetzt aus diesem Vorfall?
Wir betreiben mit allen Hotels von Arosa eine stete Kommunikation, wie man den verschiedenen Touristengruppen korrekt begegnet. Basierend auf diesem Vorfall werden wir diese nochmals aufnehmen und intensivieren. Wir werden die Hotels darauf hinweisen, dass so was nicht geht und auch nicht toleriert wird.

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