Sommer, Sonne, Sonnenschein im Kanton Tessin. Die Kinder und Jugendlichen der italienisch sprechenden Schweiz geniessen bereits seit einer Woche ihre Sommerferien. Das Besondere daran: Die Ferien im Tessin dauern zehn Wochen. Genug Zeit für eine Abkühlung im Lago Maggiore, sünnele in der Badi oder mit dem neuen Trendspielzeug, dem Fidget Spinner, durch die Gegend zu rennen. Kein anderer Kanton hat nur annähernd gleich lange Sommerferien wie die Südschweizer.
«Die Ferien dauern durch historische und klimatische Gründe so lange», erklärt Emanuele Berger, Verantwortlicher für die Tessiner Schulen, auf Anfrage vom SonntagsBlick. Obwohl die Tessiner statistisch gesehen wenig verreisen, sitzen die Kinder nicht nur zu Hause rum. Es gibt mehrere Ferienlager oder Tagesausflüge, welche private Firmen oder Stiftungen organisieren. «Auch die Grosseltern werden während dieser Zeit eingebunden», sagt Berger.
«Wir haben mehr Stunden pro Woche»
Obwohl sich die Schüler auf die lange freie Zeit freuen dürfen, haben sie im Verhältnis zur restlichen Schweiz nicht weniger Schulstoff oder Stunden. «Die Dauer der Schule steht im Verhältnis zum Schweizer Durchschnitt», sagt Berger und ergänzt: «Die Zeit ist nur anders aufgeteilt. Wir haben mehr Stunden pro Woche und auf das restliche Jahr verteilt weniger Ferien.»
Im europäischen Sommerferien-Vergleich stehen die Tessiner allerdings nicht an der Spitze. Die Türkei und unsere Nachbarn aus Italien haben im Sommer zwölf bis 13 Wochen frei. Trotzdem müssen sich die Südschweizer nicht verstecken: Sie haben ja zusätzlich noch 16 Feiertage. Die Appenzeller acht.