Die Tafel ist ein Geschenk von der Slowakischen Republik und der Tschechischen Republik. Bundesrätin Simonetta Sommaruga weihte sie am Dienstag im Staatssekretariat für Migration (SEM) ein.
Sommaruga bedankte sich bei der Slowakischen Republik und bei der Tschechischen Republik für die Gedenktafel und bei den Vertreterinnen und Vertretern der tschechischen und slowakischen Diaspora dafür, dass die damaligen Flüchtlinge die Schweiz in wirtschaftlicher, kultureller und gesellschaftlicher Hinsicht bereichert haben.
Am Beispiel der tschechischen und slowakischen Flüchtlinge zeige sich, dass eine erfolgreiche Integration möglich sei, von der beide Seiten profitieren könnten, liess sich Sommaruga zitieren. Die Schweiz werde auch in Zukunft verfolgte Menschen aufnehmen, wie es ihrer humanitären Tradition entspreche, und ihre Anstrengungen im Integrationsbereich weiter verstärken.
Die Botschafterin der Slowakischen Republik, Andrea Elscheková Matisová, dankte der Schweizer Bevölkerung und den Behörden im Namen der slowakischen Regierung für die grosszügige Aufnahme von Geflüchteten. Ihnen seien in der Schweiz ein neues Zuhause und eine neue Perspektive in Freiheit angeboten worden. Die Unterstützung der Schweiz bleibe unvergesslich.
Irena Valentovà von der Botschaft der Tschechischen Republik fügte hinzu, dass die Schweiz nicht nur im Jahr 1968 für die Tschechoslowaken eine bedeutsame Rolle gespielt habe, sondern auch bereits vor 100 Jahren, in der Zeit, in der die Tschechoslowakei entstanden ist. Die Schweiz sei damals unter den ersten Staaten gewesen, die die Existenz der Tschechoslowakei anerkannt hätten.
Nach der "Samtenen Revolution" 1989 habe sich die Hilfe aus der Schweiz nicht nur in materieller und kultureller Hinsicht gezeigt, die Schweiz habe auch moralische Unterstützung geboten. Auch dank dieser Hilfe habe die Tschechoslowakei damals zu den freien europäischen Nationen zurückkehren können.
Im August 1968 marschierten rund eine halbe Million Soldaten der damaligen Sowjetunion und anderer osteuropäischer Staaten in die Tschechoslowakei ein und besetzten innerhalb weniger Stunden alle wichtigen Institutionen des Landes. Damit endete die als Prager Frühling bezeichnete Phase der politischen Öffnung.
Der reformorientierte Sekretär der kommunistischen Partei, Alexander Dubček, und andere Politiker wurden festgenommen. In der Folge verliessen rund 300'000 Menschen die Tschechoslowakei oder kehrten nach einem Auslandaufenthalt nicht mehr in ihre Heimat zurück. Die Schweiz nahm von ihnen bis 1970 rund 12'000 als anerkannte Flüchtlinge auf.
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