Was müssen sich die Appenzeller nicht alles anhören! Zum Beispiel Witze wie diesen: «Wie macht ein Appenzeller Selbstmord? Er springt vom Teppichrand.» Aber haben die Scherze auch eine Grundlage?
Die Forscher Frank Rühli und Kaspar Staub vom Zentrum für Evolutionäre Medizin an der Uni Zürich nahmen die Körpergrössen von 90 000 Stellungspflichtigen zwischen 2004 und 2009 unter die Lupe. SonntagsBlick zeigt die Resultate so detailliert wie nie – jeder der 166 Bezirke ist ausgewiesen. Die Karte zeigt: Die grössten Männer kommen aus dem Goms, die kleinsten aus dem Tessiner Bleniotal.
Als Faustregel gilt: Je höher der Wohlstand, desto grösser die Menschen. Gerade das Oberwallis aber ist ein eklatantes Gegenbeispiel: Obwohl der Wohlstand eher tief ist, leben dort die grössten Schweizer. Und: Ja, die Appenzeller gehören zu den kleinsten. Interessant ist das Phänomen der Passgrenzen: Sowohl der Nufenen- als auch der Berninapass trennen Gebiete mit besonders grossen und besonders kleinen Menschen.
Seit den 90er-Jahren wachsen die Schweizer Männer übrigens nicht mehr – im Durchschnitt messen sie jetzt 178,1 Zentimeter. Damit sind sie etwa gleich gross wie die Franzosen und Belgier, aber kleiner als die Deutschen.