Er nutzt den Helikopter wie kein anderer
Schneider-Ammann mags «bequem»

Bundesrat Johann Schneider-Ammann ist ein Senkrechtstarter. In Sachen Helikopter-Flüge macht ihm keiner seiner Kollegen etwas vor. 42 Prozent der Flugstunden des Gesamtbundesrats gehen auf Schneider-Ammanns Konto.
Publiziert: 14.06.2015 um 16:57 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 09:52 Uhr
Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann hält sich bei Helikopterflügen nicht zurück.
Foto: Keystone/Archiv

Kein anderer Bundesrat geht so häufig in die Luft wie Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann. «Es ist natürlich bequem, wenn man mit dem Helikopter kommen kann», sagte er an einem kleinen Wahlkampfanlass vor zwei Wochen in Grabs SG.

Eine Auswertung seiner Flugstunden zeigt jetzt, wie «bequem» er es tatsächlich nimmt: 97 Stunden war der Wirtschaftsminister 2014 in der Luft. Gekostet hat der Heli-Spass laut «Sonntagszeitung» 560'700 Franken.

Das hat selbst Aussenminister Didier Burkhalter, der 2014 als Bundespräsident und Präsident der OECD amtete, nicht geschafft. Burkhalter kam gerade mal auf 42 Flugstunden für 346'400 Franken.

Am bescheidensten zeigte sich Evelyne Widmer-Schlumpf. Sie verbrachte nur eine Stunde und 28 Minuten in der Luft – zum Preis von 16'000 Franken.

Diese gewaltigen Unterschiede überraschen auch SVP-Nationalrat Max Binder. Er ist Mitglied der Subkommission, welche die wirtschaftliche Führung des Departements von Schneider-Ammann überwacht. «Ich habe besonders Mühe, wenn die Mittel vom Bundesrat dazu genutzt werden, den Wahlkampf einer Partei zu unterstützen», so Binder. In der nächsten Kommissionssitzung will er das Thema ansprechen. 

Ob Johann Schneider-Amman wegen seiner exzessiven Helikopterflüge jetzt ins rotieren kommt? Kaum. Bei der Benutzung der Helikopter haben die Bundesräte praktisch freie Bahn. (mad)

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