Er grüsst immer, ist freundlich und im ganzen Quartier beliebt. Doch Rentner Bert S.* (77) hat auch eine dunkle Seite. Am Freitagabend um 19.32 Uhr rief er bei der Polizei an und sagte, er habe gerade seine Ehefrau (†73) erschossen.
Die Beamten finden die Leiche wenig später am Tatort in Stansstad NW, in der gemeinsamen Eigentumswohnung der beiden. Die Sanität konnte nur noch den Tod der Frau feststellen. Noch schweigt die Staatsanwaltschaft zum Motiv. Nicht einmal die engsten Familienmitglieder wurden über Details informiert.
«Ich weiss nur, dass meine Mutter tot ist»
Der Sohn des Ehepaars, Jean-Claude S. (40), sagt zu BLICK: «Ich weiss nur, dass meine Mutter tot ist. Mehr hat man mir nicht gesagt.» Die Frage, ob seine Mutter krank war und es sich um eine Erlösungstat handelte, verneint er: «Sie war gesund.»
Trotz tragischen Verlusts ist der Sohn gefasst. Etwas Trost in dieser traurigen Zeit spendet ihm wohl auch Schäferhündin Luna (5), die bis zur Tat seinen Eltern gehörte. Ein Lächeln huscht über sein Gesicht: «Jetzt hat sie einen Platz bei mir.»
Auch die Bewohner im Mehrfamilienhaus, in dem es zum Drama kam, sind geschockt. Alle kennen das Paar, das seit gut 30 Jahren neben ihnen gelebt hat. «Sie waren sehr nett», so eine Nachbarin, «ich bekam nie mit, dass es Streit gab.» Die Frau kann es nicht fassen: «Er war früher Sekundarlehrer, und die Schüler mochten ihn. Auch im Quartier schätzt ihn jeder.»
Schoss Bert S. mit seiner Armeepistole?
Am Abend der Tat waren die Nachbarin und ihr Mann zu Hause. Doch sie hörten weder Schüsse noch Schreie. «Das haben wir auch der Polizei gesagt», sagt sie. Dennoch zeigen Recherchen: Der mutmassliche Täter Bert S. (77) war früher Major in der Schweizer Armee. Als solcher ist der Offizier im Besitz einer SIG-Pistole. *Name der Red. bekannt