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Das Heroin wird an der Pressekonferenz streng bewacht.

Foto: Lea Hartmann

Von Lea Hartmann und Michael Spillmann

Dicker Fang für die Zuger Justiz: Sie sprengte einen internationalen Drogenring, beschlagnahmte 55 Kilo Heroin, verhaftete 15 Drogenhändler. Tief drin im kriminellen Sumpf steckt der Aargauer Familienvater Nevzet D.* (46). Im Kofferraum seines Autos fand die Polizei 30 Kilogramm Heroin. Anfang Oktober berichtete BLICK über D. Die Kinder waren nach der Verhaftung ihres Vaters in die Schuldenfalle geraten. Sie mussten sich mit ihrer Wohngemeinde ums Geld streiten.

Gestern präsentierte die Zuger Polizei den grössten Coup ihrer Geschichte. Die «Aktion Hamburg» lief Ende 2012 an. Der Tipp kam aus Deutschland. Die Ermittler observierten Verdächtige, hörten Handys ab.

Die Zuger Behörden führen die Sonderkommission verschiedener Polizeikorps an.

Wie die Ermittler erklären, handelte es sich bei den Drogenkurieren mehrheitlich um Türken und Schweizer mit türkischen Wurzeln – zahlreiche arbeitslos, ein paar in der Gastro- oder Baubranche tätig. Viele hoch verschuldet.

Die Schmuggler drehten die krummen Dinger während ihrer Ferien, fuhren im Auto von der Türkei über Griechenland und Italien in die Schweiz. «Zur Tarnung nahmen sie ihre Frauen und Kinder mit, die nichts von den Drogen wussten», sagte Kripochef Thomas Armbruster. Meist war der Stoff gut versteckt. In einem Fall brauchte die Grenzwacht fünf Stunden, bis sie das Heroin in einem Auto fanden.

Türke D. und seine zwei ebenfalls türkischen Komplizen (damals 33 und 37) versteckten den Stoff weniger gut. Am 14. August 2013 entdeckten Polizisten nach einem Tipp im Kofferraum von D. die 30 Kilogramm Heroin. Das Trio kam in Untersuchungshaft.

Bei der «Aktion Hamburg» beschlagnahmten die Ermittler in der Schweiz zusätzlich Bargeld, zwölf Autos, Waffen sowie Munition. * Name der Red. bekannt