Sascha S.* (31) steht im Verdacht, zwischen 2009 und 2014 seine beiden Stieftöchter (damals 6 und 7) sexuell missbraucht und gefilmt zu haben. Heute hätte der Aargauer dafür vor Gericht in Lenzburg AG antraben müssen (BLICK berichtete).
Doch um 8.15 Uhr fehlt S. auf dem Anklagestuhl. Sein Pflichtverteidiger sagt zur Richterin, dass er vor zwei Tagen das letzte Mal Kontakt mit ihm gehabt habe. Sascha S. habe Angst vor dem Prozess gehabt. Er bezweifle, dass sein Mandant noch komme.
Prozess abgebrochen
Daraufhin bittet die Richterin den Verteidiger, S. anzurufen. Nach einer kurzen Unterbrechung ist klar: Das Handy des Beschuldigten ist laut seinem Verteidiger ausgeschaltet. Der Verteidiger verzichtet darauf, im Gerichtssaal ein Dispensationsgesuch zu stellen, damit der Prozess ohne den Angeklagten durchgeführt werden kann. Deshalb wird der Prozess abgebrochen und ein neuer Termin gesucht.
Wie geht es jetzt mit S. weiter? Die Richterin sagte, dass das Gericht jetzt allenfalls einen Antrag ans Zwangsmassnahmengericht stellen werde. Einzelheiten dazu können nicht erfolgen, da das betreffende Verfahren nicht öffentlich ist.
Suchen die Behörden S. nun?
Doch es liegt auf der Hand, dass die Behörden Sascha S., der laut BLICK-Recherchen nur wenige Monate in Untersuchungshaft sass und bis zum Prozess frei war, jetzt suchen. Falls sie ihn nicht finden, ist es möglich, dass er zur Fahndung oder zur Verhaftung ausgeschrieben wird. Vielleicht sogar öffentlich mit Bild.
* Name der Redaktion bekannt