Der Start in die Wintersaison löste bei den Schweizer Bergbahnen Jubel aus: Schon im November verbuchten sie ideale Schneeverhältnisse – sowie ein Umsatzplus von 36 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Der stürmische Januar macht den Skigebieten nun einen dicken Strich durch die Rechnung. Mehrmals zwang das Wetter sie zur Einstellung des Betriebs: «Die Winterstürme der letzten Wochen waren ausserordentlich», sagt Katja Rupf (37) von den Bergbahnen Flumserberg. Schon zwei Mal musste das Skigebiet am Walensee seinen Betrieb komplett einstellen, zuletzt – wegen des Wintersturms Evi – am Mittwoch.
«Am Mittag schlossen wir das Skigebiet – aus Sicherheitsgründen.» Schon Anfang Januar hatte «Burglind» die Bahnbetreiber in die Knie gezwungen, zuletzt behinderte Sturm Friederike den Skibetrieb.
Andreas Keller (53) von den Seilbahnen Schweiz hält diese Häufung von Extremwetterlagen für «ziemlich aussergewöhnlich». Zwar gebe es immer wieder solche Phasen, zwar hätten die meteorologischen Bedingungen naturgemäss einen starken Einfluss auf den Geschäftsgang seiner Branche, «aber die aktuelle Lage ist ganz und gar nicht das, was sich ein Bergbahnverantwortlicher wünscht». Keller geht deshalb davon aus, «dass mit den Januarzahlen der Aufwärtstrend der aktuellen Wintersaison abflachen wird».
Evi macht den Pisten zu schaffen
Bei Seilbahnen Schweiz sei es nun mal Maxime, dass Anlagen und Pisten geschlossen werden, sobald die Sicherheit nicht mehr gewährleistet sei. Aber nicht nur Betriebseinstellungen aus Sicherheitsgründen belasten das Budget der Bahnbetreiber, sondern auch die Folgekosten drücken aufs Ergebnis.
Nach solchen Stürmen mit massiven Schneeverfrachtungen müssen die Pisten wieder hergerichtet werden. Das, so Keller, bedeutet für die Seilbahnunternehmen jeweils einen enormen Zusatzaufwand. So blieben viele Skigebiete auch nach den Winterstürmen mehrere Tage lang geschlossen.
Wie Claudine Perrothon von den Saastal Bergbahnen erklärt, mussten vielfach meterhohe Schneeverfrachtungen zunächst durch Sprengungen entschärft werden: «Erst danach öffnen wir die Pisten wieder.»
Auch im Saastal waren die Bahnen im Januar nur eingeschränkt in Betrieb. Jetzt hofft man auf besseres Wetter, das sich ab Mitte nächster Woche abzeichnet: «Sobald die Sonne zurückkehrt, sind die Bedingungen traumhaft.»