Sie sind noch etwas durcheinander, teils schwarz von Russ. Doch die wenigen Ferkel und Kälbli haben Schwein gehabt! Denn: Sie konnten am Mittwoch beim Grossbrand eines Stalles in Seehof BE gerade noch rechtzeitig vor dem sicheren Flammentod bewahrt werden.
Für rund 300 Säuli aber soll jede Hilfe zu spät gekommen sein. Sie starben qualvoll im Feuer, das im Stall ausbrach und um 6.20 Uhr entdeckt wurde. Warum die Bewohner, die sich unversehrt aus dem angrenzenden Wohnhaus retten konnten, die vielen Ferkel nicht mehr freilassen konnten, ist unklar. Sie und der zuständige Jungbauer liessen BLICK gestern zwar Fotos machen – zum Brand sagten sie jedoch nichts.
Feuerwehr verhinderte Schlimmeres
Fakt ist: Mehrere Feuerwehren rückten am Mittwoch früh in den Bereich «Sonnenhalb» aus. «Sie haben gute Arbeit geleistet und wohl noch Schlimmeres verhindert. Das Wohnhaus blieb erhalten», lobt Arthur Bongni (62), langjähriger Gemeindepräsident des 70 Einwohner zählenden Dorfes.
Zum Feuer selbst, das den Stall vollständig zerstörte, möchte sich Bongni nicht äussern. Nur so viel: «Auf dem Hof der Bauernfamilie hat es seit den 90er-Jahren nun schon zum dritten Mal gebrannt.» Es sei jeweils vieles unklar geblieben. Man warte im Dorf einmal mehr gespannt auf ein Ermittlungsergebnis der Behörden.
Brandursache noch unklar
Die Kantonspolizei Bern kann bis jetzt weder zur Schadenssumme noch zur Brandursache konkrete Angaben machen. «Die Abklärungen dazu laufen auf Hochtouren», sagt Sprecher Dominik Jäggi. Gesichert scheint aber: «Nach ersten Schätzungen sind tatsächlich rund 300 Ferkel verstorben.»