Der Brite Jamie Mullner, der in Saas-Fee VS lebt, ist ein erfahrener Skifahrer und kennt die Gefahren der Pisten im Gebiet. Doch letzten Dezember überschätzte er sich selbst: Er war zu schnell auf unbekanntem Terrain – ausserhalb der markierten Piste – unterwegs und übersah eine Gletscherspalte. Er fiel hinein und musste von Rettungskräften geborgen werden (BLICK berichtete).
Der Skifahrer sprach inzwischen mit BLICK und möchte andere zur Vorsicht ermahnen.
Schuld ist der «Go-Pro-Effekt»
Es war das erste Mal in der Saison, dass er auf der Off-Piste unterwegs war. Normalerweise taste er sich Anfang Saison langsam vor, doch in dem Moment, als er runterfuhr, fühlte er sich besonders selbstsicher.
Auch wegen der Go-Pro-Kamera. «Wir nennen es den Go-Pro-Effekt», erzählt er BLICK. Trage er eine solche Kamera, will er besonders spektakulär fahren. «Die Go-Pro pusht einen nur noch mehr», sagt er. Man wolle im Video, was Aussergewöhnliches zeigen.
Schuldgefühle
Doch der Skifahrer sei sich bewusst, dass er einfach nur «dumm» gehandelt habe. Er sei auch froh, dass nichts Schlimmeres passiert sei. «Beim Sturz habe ich schon auch an den Tod gedacht», gesteht er. Mit einem blauen Flecken ist er davongekommen.
«Ich fühle mich schuldig, dass ich so dumm gehandelt habe», beichtet er. Er wolle nicht den Eindruck erwecken, dass er das auf die leichte Schulter nehme.
Andere Skifahrer mahnt er zur Vorsicht. «Es gibt immer mehr unerfahrene Leute auf nicht offiziellen Pisten. Handelt nicht so fahrlässig wie ich.» Man kriege auch nicht immer eine zweite Chance.
Den Rettungskräften ist er dankbar: «Ihr macht eine tolle Arbeit. Ich bin froh, dass ich so schnell gerettet werden konnte.» (maz)