Ignazio Cassis hat noch viel Luft nach oben. Der freisinnige Aussenminister weckte bei seiner ersten Bundesratspressekonferenz keine Hoffnung darauf, dass es mit ihm im Europa-Dossier vorwärtsgeht.
Vielmehr verfestigte sich bei seinem Auftritt der Eindruck, dass Cassis bei den Verhandlungen mit der EU genauso ratlos ist wie der Gesamtbundesrat seit Jahren.
Man nimmt dem Mann, der da am Mittwochabend vor die Medien trat, nicht ab, dass er eine Vorstellung davon hat, wie er die Schweiz zu einem Abkommen führen kann, das für die nächsten Jahre ein weitgehend konfliktfreies Verhältnis zur EU für Bürger und Unternehmen sichert.
Aber was zählen öffentliche Auftritte? Wenn es dem Tessiner gelänge, seine europäischen Pendants von einem Weg zu überzeugen, wie die Schweiz und die EU das Auskommen miteinander weiterentwickeln können, verzichten wir gerne auf öffentliche Eloquenz.
Nur: Dafür reichen die frommen Wünsche eines Neo-Bundesrats nicht aus. Er sollte schleunigst Substanzielles liefern.